2012-04-15 16:11:07

Feiern zum orthodoxen Osterfest


Mehr als 300 Millionen orthodoxe Christen weltweit haben am Sonntag das Osterfest gefeiert. Sie richten sich nach dem auf Julius Caesar zurückgehenden Julianischen Kalender, während die westlichen Kirchen nach dem von Papst Gregor im 16. Jahrhundert reformierten Kalender feiern. In Jerusalem nahmen mehrere Tausend Orthodoxe an den Gottesdiensten zur Auferstehung Jesu teil.


Istanbul: Gegen eine Bereicherung „auf Kosten anderer“

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. wendete sich in seiner Osterbotschaft gegen eine Bereicherung „auf Kosten des Lebens anderer“. Wer hoffe, dem Tod durch Anhäufung von Reichtum zu entkommen, und anderen die wirtschaftliche Grundlage für die Bestreitung ihres Lebens raube, stehe Christus fern. Es dürften keine Völker ausgerottet werden, damit andere Völker leben können noch dürften schutzlose Menschen getötet werden, damit andere ein erträglicheres Leben haben, betonte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel. Die feierliche Osterliturgie fand in der Georgskathedrale im Phanar in Istanbul statt.


Jerusalem: „Heiliges Feuer“

Unter lautem Jubel der Gläubigen wurde während der orthodoxen Zeremonie das „Heilige Feuer“ aus dem Grab Jesu an die Wartenden weitergereicht. Nach dem Volksglauben entzündet sich die Flamme alljährlich auf übernatürliche Weise in der Kapelle, die als Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu verehrt wird. Das Feuer wird anschließend an die Menschen in der überfüllten Kirche und in den Altstadtgassen weitergereicht. Die über 1.200 Jahre alte Feier gilt als Höhepunkt der alljährlichen Osterfeiern in Jerusalem, zu der jedes Jahr Tausende Besucher anreisen. Seit Donnerstag strömten Tausende orthodoxer Pilger zu den zentralen Feiern des Leidens und der Auferstehung Jesu. Nach Militärangaben hatten 500 Gaza-Christen sowie 20.000 Westbank-Christen Einreisegenehmigungen für die Feierlichkeiten erhalten. Erstmals seit Jahrzehnten sind in diesem Jahr zudem Hunderte koptische Christen aus Ägypten zu Ostern nach Jerusalem gereist.


Moskau: „Tag großer Hoffnung“

In Moskau leitete Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, in der Christus-Erlöser-Kathedrale die Ostermesse. Er bezeichnete das Fest der Auferstehung Christi als einen Tag der großen Hoffnung, der allen Gläubigen dabei helfen könne, schwierige Lebenssituationen zu meistern. An der Messe in Moskaus größter Kirche nahmen auch Russlands Präsident Dmitri Medwedew und der designierte Präsident Wladimir Putin teil. Medwedew lobte den Beitrag der russisch-orthodoxen Kirche zur Festigung des gesellschaftlichen Friedens.

(kna/or/diverse 15.04.2012 pr)








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