„Mit Mut und Demut“ – Vatikansprecher Lombardi würdigt Benedikt XVI.
Reich sind die Früchte
der Arbeit, auf die Benedikt XVI. nach sieben Jahren Pontifikat zurückblicken kann.
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi erinnert anlässlich der Jubiläen in der kommenden
Woche – des Papstgeburtstages am Montag und des Pontifikatsjubiläums am Donnerstag
– an die Höhen und Tiefen von sieben Jahren Papst-Sein im Leben Joseph Ratzingers.
Der Papst habe alle seine Aufgaben mit „Mut, Demut und Entschiedenheit“ gemeistert,
würdigt der Jesuit in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan Papst Benedikt
XVI.:
„In diesen sieben Pontifikatsjahren hatten wir schon 23 internationale
Reisen in 23 verschiedene Länder und 26 Reisen innerhalb von Italien. Es gab vier
Bischofssynoden und drei Weltjugendtage, wir haben drei Enzykliken gelesen und unzählige
andere Reden und Päpstliche Beschlüsse erhalten. Wir hatten ein Paulus-Jahr und ein
Priester-Jahr. Und wir haben den Papst mit Mut, Demut und Entschiedenheit, das heißt
mit klarem evangelischen Geist, schwierige Situationen wie die Krise in Folge der
sexuellen Missbrauchsfälle in Angriff nehmen sehen.“
Weiter benennt Lombardi
grundlegende Züge, die im Pontifikat Benedikt XVI. bislang sichtbar wurden:
„Von
der Kohärenz und Beständigkeit seiner Lehre haben wir vor allem gelernt, dass die
Priorität seines Dienstes für die Kirche und die Menschheit die Orientierung des Lebens
hin auf Gott ist, auf jenen Gott, der sich uns durch Jesus Christus gezeigt hat. Weiter
hat er uns gezeigt, dass Glaube und Vernunft sich gegenseitig dabei helfen, die Wahrheit
zu suchen und auf die Fragen eines jeden von uns und der Menschheit in ihrer Gesamtheit
zu antworten. Er hat uns auch gezeigt, dass die Verdunkelung Gottes und der Relativismus
sehr große Gefahren unserer Zeit sind. Für all dies sind wir unendlich dankbar.“
Pater
Lombardi schätzt das Kirchenoberhaupt aber nicht nur als herausragenden Theologen,
sondern auch als angenehmen Mitmenschen, der sich auf seine Gesprächspartner auf gleicher
Augenhöhe einlässt:
„Was mich am meisten an ihm beeindruckt, ist seine Freundlichkeit
und Aufmerksamkeit. Er lebt das Zusammentreffen mit den Menschen sehr intensiv: er
hört wirklich auf das, was sein Gegenüber ihm sagt, und das macht er mit großer Achtung
und Respekt für seinen Gesprächspartner. Er hat außerdem eine Klarheit in seinen Gedanken
und Ausdruck, und eine Dichte an Inhalten, die er mitteilt, die wirklich tief beeindrucken.“
Und
der Weg mit diesem Papst geht weiter, fährt der Vatikansprecher mit Blick auf kommende
Höhepunkte in diesem Jahr fort: auf das Internationale Familientreffen in Mailand
Ende Mai, die Synode zur Neuevangelisierung im Vatikan, die päpstliche Reise in den
Libanon und das Jahr des Glaubens, das im Oktober beginnt. (rv 13.04.2012 pr)