2012-04-12 15:00:28

Mali: Übergangspräsident im Amt


Dioncounda Traoré ist seit diesem Donnerstag Präsident in Mali: Der bisherige Parlamentspräsident soll eine Übergangsregierung einsetzen und nur bis zu den Wahlen amtieren, die so schnell wie möglich stattfinden sollen. Damit setzt Mali die Vorgaben der westafrikanischen Staaten um. Größte Herausforderung bleibt das politische Vakuum im Norden von Mali, wo Tuareg-Rebellen und islamistische Gruppen ihren Vormarsch fortsetzen. Wegen der Kämpfe im Norden war es am 22. März zu einem Putsch in der Hauptstadt Malis, Bamako, gekommen.

Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sind tief besorgt angesichts des Schicksals von rund 100.000 Flüchtlingen und Vertriebenen im Norden von Mali. Die kirchlichen Hilfswerke befürchten eine schwere humanitäre Krise. Sie fordern, dass so schnell wie möglich eine humanitäre Schutzzone eingerichtet wird, um die Versorgung der Menschen zu ermöglichen. Auch in die Nachbarländer Niger und Burkina Faso sind Zehntausende geflohen. Die angespannte Versorgungslage wegen der anhaltenden Dürre erfordert dort nach Ansicht der Hilfswerke ebenfalls schnelles Handeln. Die Lage im Norden Malis ist extrem schwierig: Krankenhäuser sind zerstört, die Wasserversorgung funktioniert nicht mehr. Humanitäre Hilfe ist im Norden Malis angesichts der Sicherheitslage gegenwärtig kaum möglich. Die Hoffnungen richten sich jetzt darauf, dass Nachbarländer wie Algerien, Mauretanien, Niger und übergeordnete Institutionen wie die UNO mit Nachdruck auf eine politische Lösung der Krise hinarbeiten. Priester und Caritas-Mitarbeiter hatten vergangene Woche nach Burkina Faso flüchten müssen, nachdem das Caritas-Büro in Gao zerstört und Hilfsgüterlager geplündert worden waren. Die Hilfsprojekte der Caritas für Flüchtlinge, Vertriebene und Migranten in Gao, Timbuktu und Kidal mussten eingestellt werden. Unterdessen setzt Caritas ihre Hilfsprojekte im Süden Malis fort. Im Niger und in Burkina Faso helfen Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe den Flüchtlingen.
(rv/afp/pm 12.04.2012 sk)








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