Das irische Bildungsministerium will den katholischen Vorrang bei der Trägerschaft
von Grundschulen beenden. Ein Expertenbericht sieht vor, abhängig vom Bevölkerungsprofil
bislang kirchlich getragene Schulen stufenweise in nicht-konfessionelle umzuwandeln.
Bildungsminister Ruairi Quinn erklärte am Dienstag, die Dominanz konfessioneller Schulen
in Irland habe historische Wurzeln; das Schulsystem müsse jetzt jedoch einer neuen
Vielfalt gerecht werden. Die katholischen Bischöfe des Landes begrüßten die Pläne.
Der Expertenbericht unterstreiche die Bedeutung konfessioneller Schulen und von Glaubensbildung
an katholischen Schulen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bischöfe vom Dienstag
laut Katholischer Nachrichten-Agentur. Betroffen von den Änderungen sind laut dem
Bericht hauptsächlich Gebiete mit stabiler Bevölkerungszahl und einem Bedarf an höherer
religiöser Vielfalt, etwa Dublin und andere Städte.
Die Änderungen im
Detail In einem ersten Schritt sollen 250 Schulen in 18 Diözesen untersucht
werden. Von ihnen sollen 50 die Trägerschaft wechseln. An Orten, in denen es nur eine
einzige Schule gebe und ein Wechsel der Trägerschaft nicht möglich sei, sollten die
Lehrpläne geändert werden, um Schüler anderer Glaubensrichtungen besser zu integrieren.
Dies betrifft vor allem die 1.700 Landschulen in Irland. Bildungsminister Quinn sagte,
die Wahlmöglichkeiten für die Eltern seien das „wichtigste Anliegen“ seines Ministeriums:
„In den vergangenen Jahrzehnten hat die irische Gesellschaft einen großen politischen,
sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Wandel vollzogen, und unsere Grundschulen
müssen diese veränderte Gesellschaft widerspiegeln“, so Quinn. (kna 11.04.2012
pr)