2012-04-11 16:38:35

Irland: „Neue Vielfalt“


Das irische Bildungsministerium will den katholischen Vorrang bei der Trägerschaft von Grundschulen beenden. Ein Expertenbericht sieht vor, abhängig vom Bevölkerungsprofil bislang kirchlich getragene Schulen stufenweise in nicht-konfessionelle umzuwandeln. Bildungsminister Ruairi Quinn erklärte am Dienstag, die Dominanz konfessioneller Schulen in Irland habe historische Wurzeln; das Schulsystem müsse jetzt jedoch einer neuen Vielfalt gerecht werden. Die katholischen Bischöfe des Landes begrüßten die Pläne. Der Expertenbericht unterstreiche die Bedeutung konfessioneller Schulen und von Glaubensbildung an katholischen Schulen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bischöfe vom Dienstag laut Katholischer Nachrichten-Agentur. Betroffen von den Änderungen sind laut dem Bericht hauptsächlich Gebiete mit stabiler Bevölkerungszahl und einem Bedarf an höherer religiöser Vielfalt, etwa Dublin und andere Städte.

Die Änderungen im Detail
In einem ersten Schritt sollen 250 Schulen in 18 Diözesen untersucht werden. Von ihnen sollen 50 die Trägerschaft wechseln. An Orten, in denen es nur eine einzige Schule gebe und ein Wechsel der Trägerschaft nicht möglich sei, sollten die Lehrpläne geändert werden, um Schüler anderer Glaubensrichtungen besser zu integrieren. Dies betrifft vor allem die 1.700 Landschulen in Irland. Bildungsminister Quinn sagte, die Wahlmöglichkeiten für die Eltern seien das „wichtigste Anliegen“ seines Ministeriums: „In den vergangenen Jahrzehnten hat die irische Gesellschaft einen großen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Wandel vollzogen, und unsere Grundschulen müssen diese veränderte Gesellschaft widerspiegeln“, so Quinn.
(kna 11.04.2012 pr)








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