2012-04-11 11:24:52

D: „Kein Erfolg für Koran-Verteilung“


RealAudioMP3 Die Verteilaktion islamistischer Fundamentalisten in Deutschland sorgt für Aufsehen: Ausgerechnet am Osterwochenende verteilten die Salafisten in 35 deutschen Städten gratis den Koran. Hinter der Aktion steht Ibrahim Abou Nagie, der beim Verfassungsschutz als einer der gefährlichsten Islamisten Deutschlands gilt. Insgesamt wolle er über 25 Millionen Exemplare des heiligen Buches der Muslime unter die Deutschen bringen, hieß es. Experten der Deutschen Bischofskonferenz bezweifeln, dass die Kampagne ein Erfolg wird. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagt Timo Güzelmansur, Geschäftsführer der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle CIBEDO, einer Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz:

„Der Koran ist nicht so einfach zu verstehen, wie diese Gruppe behauptet. Deshalb glaube ich nicht an einen Erfolg dieser Aktion.“

Die Salafisten in Deutschland seien eine Gruppe, die ein radikal-islamisches Verständnis vertrete, erläutert Güzelmansur.

„Vereinfacht gesagt: Diese Menschen unterteilen die Welt in Gut und Böse und malen in Schwarz und Weiß. Sie haben für den Dialog der Religionen und für die Integration nichts übrig. Der Organisator dieses Koranprojekts selbst sagt in einer Videobotschaft z.B.: Der Dialog und die Integration stellen nur dein Verderben dar. Also jeder, der nicht die gleichen Ansichten teilt, der ist ein Gegner für die Salafisten.“

Wenn die Fundamentalisten nun Koran-Exemplare verteilen wollen, könne dies keine Stadt in Deutschland verbieten: das falle, erklärt der Fachmann für christlich-muslimischen Dialog, unter Religionsfreiheit; aus demselben Grund dürften ja etwa auch Zeugen Jehovas in der Fußgängerzone für ihre Schriften werben. Eine große Gefahr für Deutschland sieht Güzelmansur aber nicht in der Gratis-Koran-Aktion.

„Ich glaube, eine Aufklärung genügt, um solchen Strömungen entgegenzutreten, damit die Bevölkerung weiß, mit wem sie es zu tun hat. Das sind keine toleranten Muslime, sondern wir haben es mit einer radikalen Strömung des Islams zu tun, die auch für unseren freiheitlich-demokratischen Staat gefährlich sein kann. Dessen müssen wir uns bewusst sein, wenn uns jemand in der Fußgängerzone so einen Koran in die Hand drückt.“

(domradio 11.04.2012 mg)








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