Österreich: „Mit Glaubwürdigkeit, Überzeugung und Liebe“
Die kirchliche Norm in Erinnerung zu rufen, ist nicht genug. Das denkt der Wiener
Kardinal Christoph Schönborn mit Blick auf geschiedene Wiederverheiratete, Paare ohne
Trauschein und homosexuelle Partnerschaften. Er äußerte sich Montagabend in seiner
Predigt bei der Chrisam-Messe im Stephansdom. Ausdrücklich an Priester gewandt, erinnerte
er die Seelsorger an ihre Aufgabe, den „zerbrochenen Herzen“ Heil zu bringen. Viele
Gläubige leben nicht nach dem kirchlichen „Masterplan“, weil ihnen dieser „nie als
echte Möglichkeit gezeigt, gelehrt und vorgelebt wurde“, formulierte der Kardinal.
Oft resignierten Seelsorger „vor der sehr realen Schwierigkeit eines völligen Unverständnisses
für das, was die Kirche über Ehe und Enthaltsamkeit, Fruchtbarkeit und Unauflöslichkeit
lehrt“, so Schönborn. Dagegen gelte es einerseits an der Überzeugung festzuhalten,
„dass Gottes Masterplan für den Menschen gut und beglückend“ sei. Andererseits müsse
man sich als Seelsorger liebevoll und geduldig den Menschen zuwenden, damit diese
selbst den Weg zu Jesus fänden, so Schönborn. (pm 03.04.2012 pr)