Kurienkardinal Walter Kasper hat der katholischen Kirche in Deutschland vorgeworfen,
auf hohem Niveau zu jammern. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts gehe es ihr
weit besser als fast allen anderen Ortskirchen der Welt, sagte der langjährige Präsident
des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen am Montagabend in Würzburg.
Kasper forderte daher eine spirituelle wie strukturelle Veränderung der Kirche. „Mit
Freude an der Kirche werden wir fragende und suchende, junge wie ältere Menschen neu
anziehen und geistliche Heimat für sie sein“, so Kasper. Die deutschlandweite Veränderung
hin zu Großpfarreien bedeute nicht zwangsläufig Ausdünnung, sondern könnte zu Gemeinschaften
und Basisgemeinden führen, wie es sie bereits in Afrika oder Lateinamerika gebe: „Wir
werden in Westeuropa sozusagen auf kirchliches Normalmaß gebracht“, so der Kardinal.
Für einen gesellschaftlichen Einfluss sei Qualität wichtiger als Quantität, fügte
er an. (kna 03.04.2012 pr)