„Ein grausamer und sinnloser Krieg, der Katholiken gegen Orthodoxe gegen Muslime aufgebracht
hat“: So nennt Kardinal Vinco Puljic von Sarajewo in der Rückschau den Balkankrieg.
In einem Brief, der an den Ausbruch des Kriegs vor genau zwanzig Jahren und an die
„dramatische Belagerung“ von Sarajewo erinnert, schreibt Puljic, das Wichtigste in
der eingeschlossenen Stadt seien „die Freundschaft und der Kontakt mit anderen“ gewesen.
Ihm sei in den vier Jahren der Belagerung klar geworden, dass ein Bischof nicht nur
für seine eigenen Leute da sein müsse, sondern für alle. Im September findet das große
Friedenstreffen der Religionen, das die römische Basisgemeinschaft Sant Egidio jedes
Jahr woanders organisiert, in Sarajewo statt.