Vatikan/Israel: „Jetzt auch Einzelnen Schulden erlassen“
„So wie man angesichts der Krise nationale und internationale Schulden teilweise erlassen
hat, so sollte man es jetzt auch mit Familien und Einzelnen halten, damit sie wirtschaftlich
wieder auf die Beine kommen.“ Das schlägt die bilaterale Kommission des israelischen
Großrabbinats und des Heiligen Stuhls vor. Ein Statement der beiden Seiten nach ihrem
dreitägigen Treffen in Rom, das am Donnerstag zu Ende ging, betont an diesem Freitag
auch „die Rolle, die Glaubensgemeinschaften für den Aufbau einer verantwortlichen
Wirtschaftsordnung leisten können“. Die israelische Delegation wurde vom Rabbiner
Shear-Yashuv Cohen angeführt, die vatikanische von Kardinal Peter Turkson, der den
Päpstlichen Friedensrat leitet. Juden und Christen seien sich einig in ihrer „Vision
einer gerechten Wirtschaftsordnung“: Beide glaubten, dass Gott die „Reichtümer“ der
Welt „für das Gemeinwohl bestimmt“ habe. Die aus Israel angereisten Gäste trafen sich
auch mit dem Schweizer Kardinal Kurt Koch, der den Päpstlichen Einheitsrat leitet
und von Vatikanseite für das Gespräch mit dem Judentum verantwortlich zeichnet.