2012-03-30 14:34:34

Senegal: Friedlicher Übergang


Der scheidende Präsident Abdoulayé Wade bemüht sich nach seiner Niederlage bei den jüngsten Wahlen um einen würdigen Abgang. Wade, der entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit kandidiert hatte, war in der Stichwahl letzten Sonntag von seinem früheren Ministerpräsidenten Macky Sall geschlagen worden. Mit einem Besuch beim Päpstlichen Nuntius im Senegal bedankte sich Wade nun für die Bemühungen des Heiligen Stuhls um interreligiöse Harmonie im Senegal. Das Land hat eine starke muslimische Mehrheit, die aber von toleranten Sufi-Bruderschaften geprägt ist. Die katholische Kirche im Land hat sich stark dafür engagiert, dass der Streit um Wades erneute Kandidatur nicht in Unruhen eskalierte. Der Päpstliche Nuntius lobte den scheidenden Präsidenten: Dass er nach seiner Wahlniederlage seinen Gegner gleich angerufen und ihm gratuliert habe, sei „eine große staatsmännische Geste“ gewesen: „Sie haben damit Ihr hohes republikanisches Niveau unter Beweis gestellt.“ Wade bedankte sich auch beim Erzbischof von Dakar, Kardinal Théodore Adrien Sarr. Er beglückwünsche die senegalesischen Bischöfe „für ihre exemplarische Botschaft“. Die Bischöfe hatten für den ersten Durchgang der Präsidentenwahlen Wahlbeobachter ausgebildet, um Tricksereien von Wades Partei zu verhindern. In seinen zwölf Jahren an der Macht waren die Beziehungen von Präsident Wade zur katholischen Kirche immer wieder mal gespannt. Auf der Plusseite steht aus kirchlicher Sicht, dass Wade mehrfach große Zuschüsse zur Restaurierung von Kirchen gegeben hat, etwa für eine neue Esplanade im Marienwallfahrtsort Popenguine, wo sich jedes Jahr an Pfingsten Tausende von christlichen Pilgern aus dem ganzen Senegal treffen.
(afp 30.03.2012 sk)







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