Welches Verhältnis haben Teenager zu Glauben und Kirche? Die Sinus-Jugendstudie 2012
soll unter anderem darüber Auskunft geben, wie 14- bis 17-Jährige mit Religiosität
umgehen. Der Studie zufolge sei bei den Jugenlichen das Bedürfnis nach Sinnfindung
zwar allgegenwärtig, aber nicht zwangsläufig führe das zu einer Annäherung an Religion
und Kirche. Jugendliche beschäftigten sich vielmeht nur gelegentlich mit religiösen
Kontexten und nähmen dabei konfessionsübergreifend das Angebot wahr, „welches ihnen
im Moment am nützlichsten erscheine". Sie seien somit eine Art „religiöse Touristen“.
Die Kirche gelte eher als langweilig, da sie im Alltag kaum eine Rolle spiele, so
seien zum Beispiel bei Sorgen die ersten Ansprechpartner eher der Freundeskreis und
die Familie. Jedoch hätten Jugendliche auf dem Land laut Studie noch eine engere Beziehung
zur Kirche, da hier die Jugendarbeit größtenteils kirchlich organisiert werde. Bei
arabisch- und türkischstämmigen Jugendlichen sei die Abwendung bzw. gleichgültige
Haltung gegenüber der Religion weitaus geringer als bei christlichen Teenagern. Dies
sei häufig auf die intensivere Glaubensbeziehung der Eltern zurückzuführen, besagt
die Studie weiter.