Nach dem Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderon hat Papst Benedikt
XVI. am Samstag (Ortszeit) in der Stadt Guanajuato einen Gruß an Kinder und Jugendliche
gerichtet. Lesen Sie hier, was der Papst auf der historischen „Plaza de la Paz“ den
jungen Mexikanerinnen und Mexikanern mit auf den Weg gab.
Liebe Kinder!
Ich
bin froh, euch zu treffen und eure fröhlichen Gesichter zu sehen, die diesen schönen
Platz füllen. Ihr steht im Herzen des Papstes an ganz wichtiger Stelle. Und in diesem
Augenblick möchte ich, dass dies alle Kinder Mexikos wissen, besonders die, welche
die Last des Leidens, der Verlassenheit, der Gewalt oder die des Hungers ertragen,
der in diesen Monaten aufgrund der Trockenheit in einigen Gegenden sehr spürbar geworden
ist. Danke für diese Feier des Glaubens, für eure fröhliche Teilnahme und für die
Freude, die ihr mit euren Gesängen zum Ausdruck gebracht habt. Heute sind wir voller
Jubel, und das ist wichtig. Gott möchte, dass wir immer glücklich sind. Er kennt uns
und er liebt uns. Wenn wir zulassen, dass die Liebe Christi unser Herz verwandelt,
dann werden wir die Welt verwandeln können. Das ist das Geheimnis des echten Glücks.
Dieser
Ort, an dem wir uns befinden, hat einen Namen, der die Sehnsucht ausdrückt, die alle
Völker im Herzen tragen: „Der Friede“ – ein Geschenk, das von oben kommt. „Friede
sei mit euch!“ (Joh 20,21). Das sind die Worte des auferstandenen Herrn. Wir hören
sie in jeder Messe, und heute erklingen sie von neuem hier, in der Hoffnung, dass
jeder zu einem Friedensstifter werde und zu einem Boten jenes Friedens, für den Christus
sein Leben hingegeben hat.
Der Jünger Jesu antwortet auf das Böse nicht mit
Bösem, sondern ist immer ein Werkzeug des Guten, ein Bote der Vergebung, ein Überbringer
der Fröhlichkeit, ein Diener der Einheit. Jesus möchte in das Leben eines jeden von
euch eine Geschichte der Freundschaft einschreiben. Behaltet ihn also als euren allerbesten
Freund. Er wird niemals müde euch zu ermuntern, immer alle zu lieben und Gutes zu
tun. Ihr hört ihn, wenn ihr stets beharrlich mit ihm in Verbindung bleibt; er wird
euch auch in den schwierigsten Situationen helfen. Ich bin gekommen, damit ihr
meine Zuneigung spürt. Jeder von euch ist ein Geschenk Gottes für Mexiko und für die
Welt. Eure Familie, die Kirche, die Schule und die Verantwortlichen in der Gesellschaft
müssen alle gemeinsam daran arbeiten, damit ihr als Erbe eine bessere Welt erhalten
könnt, ohne Neid und Zweitracht.
Darum möchte ich meine Stimme erheben und
alle auffordern, die Kinder zu beschützen und auf sie zu achten, damit ihr Lächeln
nie vergehe, sie in Frieden leben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken können.
Ihr,
meine kleinen Freunde, seid nicht allein. Verlasst euch auf die Hilfe Christi und
seiner Kirche, um einen christlichen Lebensstil zu pflegen. Nehmt an der Sonntagsmesse,
an der Katechese, an Apostolatsgruppen teil und sucht nach Orten des Gebets, der Geschwisterlichkeit
und der Liebe. So lebten die seligen Cristobal, Antonius und Johannes, die kleinen
Märtyrer von Tlaxcala. Als sie zur Zeit der ersten Evangelisierung Mexikos Jesus kennenlernten,
haben sie entdeckt, dass es keinen größeren Schatz gibt als ihn. Sie waren klein wie
ihr, und von ihnen können wir lernen, dass man nicht erst ab einem bestimmten Alter
lieben und dienen kann. Ich würde mich gerne länger bei euch aufhalten, aber ich
muss schon wieder gehen. Bleiben wir im Gebet beisammen. So bitte ich euch nun, immer
zu beten, auch zu Hause; auf diese Weise werdet ihr die Freude erleben, in der Familie
mit Gott zu sprechen. Betet für alle, auch für mich. Ich werde für euch beten, dass
Mexiko eine Heimstatt sei, in der alle seine Bewohner in Ruhe und Harmonie leben.
Ich segne euch von Herzen und bitte euch, die Liebe und den Segen des Papstes zu euren
Eltern und Geschwistern zu tragen, wie auch zu allen anderen, die euch nahestehen.
Die Heilige Jungfrau begleite euch.