Vatikan/Kuba: „Papstbesuch wird Demokratisierungsprozess anstoßen“
Der Papstbesuch auf Kuba wird den Demokratisierungsprozess in dem sozialistischen
Land anstoßen. Davon zeigt sich der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ überzeugt. Dass die Visite
von der kubanischen Regierung politisch instrumentalisiert werden könnte, glaubt Bertone
nicht. Die Regierung und das kubanische Volk würden im Gegenteil größte Anstrengungen
unternehmen, um den Papst mit der ihm gebührenden Hochachtung zu empfangen, fügt Bertone
an. Seit dem historischen Besuch von Papst Johannes Paul II. auf Kuba hätten sich
Dialog und Kooperation zwischen Kubas Staat und Kirche verbessert, so der Kardinalstaatssekretär.
Als konkretes Beispiel nennt Bertone die verbesserte Priesterausbildung. Viel zu tun
gebe es allerdings noch im Bereich der kirchlichen Schulen und Einrichtungen. Papst
Johannes XXIII. hatte den damaligen kubanischen Revolutionsführer 1962 exkommuniziert,
nachdem dieser die Verstaatlichung aller katholischen Schulen und Krankenhäuser angeordnet
hatte.