Die bisherigen Reformen der kubanischen Regierung sind nach Aussage des Erzbischofs
von Santiago de Cuba, Dionisio Garcia Ibanez, nicht ausreichend. Es müsse mehr kreativen
Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten für den einzelnen im wirtschaftlichen und sozialen
Leben geben, sagte der Erzbischof der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ vom Donnerstag.
Garcia Ibanez verteidigte sein Eintreten für die Menschenrechtsgruppe der „Frauen
in Weiß“ und die Vermittlungen der Kirche zur Freilassung politischer Gefangener.
Mögliche Kritik an der Kirche wegen eines „Nachgebens“ gegenüber der Regierung dürfe
nicht zu einem Alibi für Untätigkeit werden. Der Erzbischof sagte, er sehe die katholische
Kirche nicht als Vermittlerin zwischen Regierung und Opposition, sondern als einen
Teil der kubanischen Nation, der bereit sei, zum Wohl des Landes beizutragen.