2012-03-21 15:00:08

Syrien: „Ethnische Säuberung“ in Homs?


Die Nichtregierungsorganisation „Human Rights Watch“ wirft aufständischen Gruppen in Homs Gewalt, Missbrauch und Folter vor. Die syrisch orthodoxe Kirche, der rund 60 Prozent der Christen in Syrien angehören, beklagt in einer Erklärung eine „ethnische Säuberung unter den Christen“ seitens der mit El Kaida in Verbindung stehenden so genannten „Faruq-Brigaden“ in Homs. Das berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur fides. In Homs würden Christen gezielt von aufständischen Milizen aus ihren Häusern vertrieben und anschließend ihre Besitztümer „konfisziert“. Man fordere die Christen auf, die Stadt zu verlassen. Die Stadtviertel Hamidiya und Bustan el-Diwan seien bereits „christenrein“. Die wahhabistisch-islamistischen „Faruq-Brigaden“ werden nach Angaben von „Fides“ mit saudischen und katarischen Geldern finanziert. Ihr gehörten vor allem Söldner aus Libyen und dem Irak an. Der Apostolische Vikar von Aleppo, Bischof Giuseppe Nazzaro, erklärte gegenüber fides, er könne die Berichte nicht direkt bestätigen, doch könne man sagen, „dass solche Berichte das allgemeine Schweigen, das von der Weltpresse gefördert wurde, durchbrechen“. In Syrien gebe es „auch viele islamistische Terrorbewegungen, die sich einen Weg bahnen“. So sei die Autobombe in Aleppo am letzten Samstag in der Nähe einer Schule der Franziskaner explodiert. Wie durch ein Wunder habe ein Blutbad unter den Kindern verhindert werden können, so der Bischof. – Unterdessen berichten Beobachter aus Homs, dass Jesuiten dort unter der Bevölkerung humanitäre Hilfe leisteten und versuchten, als „Brückenbauer“ zu arbeiten. Die Jesuiten widmen sich in Syrien vor allem der Jugend- und Flüchtlingsarbeit und setzen sich für den interreligiösen Dialog und die Entwicklung der ländlichen Gebiete ein.

(fides 21.03.2012 sk)







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