„Papst wird über Drogenkrieg und Korruption sprechen“
Benedikt XVI. wird auf seiner Reise nach Mexiko, die er in dieser Woche antritt, unter
anderem über den Drogenkrieg und über Korruption sprechen. Das kündigte Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone in einem Interview mit dem mexikanischen Fernsehen an. Dem
Papst gehe es darum, dass sich vor allem die Jugendlichen in Mexiko nicht entmutigen
oder von schnellem Geld anlocken ließen. Ein weiteres wichtiges Thema für den Papst
werde während seiner Reise der Schutz des menschlichen Lebens und der Institution
der Ehe sein.
Auch der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga
erwartet sich von Benedikt XVI. in Mexiko „eine klare Ansage“ an „Drogenhändler, die
sich für katholisch ausgeben“. Das sagte der Präsident von „Caritas International“
im Interview mit der Nachrichtenagentur afp. Mit Blick auf Benedikts Weiterreise nach
Kuba meinte der Kardinal, er erhoffe sich „eine Freilassung aller politischen Gefangenen
und eine weitere allmähliche Öffnung, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch
in politischer und sozialer Hinsicht“. Nach Ansicht des kubanischen Regimes gibt es
im Land keine politischen Gefangenen mehr; oppositionelle Quellen sprechen hingegen
von ungefähr fünfzig Häftlingen, die aus politischen Gründen auf Kuba in Haft seien.
In
Mexiko, der ersten Etappe von Benedikts Lateinamerikareise, sollen in der Stadt Leon
über 13.000 Sicherheitskräfte für die Sicherheit des Papstes sorgen. Das meldet eine
mexikanische Online-Zeitung. Leons Erzbischof Jose Guadalupe Martin Rabago
rief die Gläubigen auf, ohne Angst an den Papstveranstaltungen teilzunehmen. Seit
2006 kamen laut Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen mehr als 50.000 Menschen
im mexikanischen Drogenkrieg ums Leben. Der Schwerpunkt der blutigen Auseinandersetzungen
zwischen Staat und Mafia sowie den rivalisierenden Banden untereinander liegt allerdings
im Norden des Landes.