Die Immigration hat die ökumenische Landschaft in Europa verändert. Das betonte Kardinal
Christoph Schönborn bei der jüngsten Kuratoriumssitzung der Stiftung „Pro Oriente".
Weil die Aufmerksamkeit auf den Islam konzentriert sei, werde nicht wahrgenommen,
dass zum Beispiel in Österreich mehr orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Christen
leben als Muslime. Zugleich betonte Schönborn die Notwendigkeit, in der ökumenischen
Arbeit die globalen Veränderungen zu berücksichtigen. Heute seien die in die Zeit
des Frühchristentums zurückreichenden Kirchen im Nahen Osten extrem bedroht, zugleich
gebe es eine starke Immigration von Christen aus aller Welt etwa in die Golfstaaten.
„Pro Oriente" sei in diesem Zusammenhang "so etwas wie ein Seismograph". Die Stiftung
habe insbesondere im Hinblick auf die Auseinandersetzung zwischen Christentum und
Islam "große Sensibilität" entwickelt, lobte der Kardinal.