2012-03-14 13:57:10

Syrien: „Wir bleiben, wir hoffen“


Trotz der schwierigen Lage im Land sind die Franziskaner in Damaskus fest dazu entschlossen, weiter in Syrien zu wirken. „Wir sind seit achthundert Jahren hier und werden unsere Missionen auf keinen Fall schließen, denn wir wollen uns weiterhin in den Dienst des ganzen syrischen Volkes stellen.“ Das sagte Pater Romualdo Fernandez OF vom Ökumenischen Zentrum, der auch Rektor für das Heiligtum der Bekehrung des heiligen Paulus in Damaskus ist, gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur fides. Pater Fernandez fordert mehr Einsatz für den Dialog zwischen Regierung und Opposition: „Die internationale Staatengemeinschaft und die Medien sollten dies besonders hervorheben und sich dafür einsetzen.“ Die Christen im Land befürchteten vor allem „ein Machtvakuum, das ein fruchtbarer Boden für mafiöse Gruppen, Ungerechtigkeit und Extremismus wäre“.

Der in Syrien lebende Jesuit Paolo Dall'Oglio rief die internationale Gemeinschaft zu einer gewaltfreien Intervention in dem arabischen Land auf. Wenn die internationale Gemeinschaft dem Blutvergießen weiterhin tatenlos zusehe, drohten in Syrien „im Kleinen“ Verhältnisse wie in Ruanda während des Völkermords im Jahr 1994, sagte Dall'Oglio dem italienischen Sender Radio 24 am Dienstag. Das Massaker in Homs, bei dem am Montag nach Angaben der Opposition auch zahlreiche Frauen und Kinder getötet wurden, sei ein deutliches Zeichen für die desaströse Lage, in der sich das Land gegenwärtig befinde, sagte der Italiener, der seit 30 Jahren in Syrien lebt.

Das syrische Regime hat derweil zur Möglichkeit einer sofortigen Waffenruhe und der Einrichtung eines humanitären Korridors Stellung genommen. Der Inhalt der Antwort von Präsident Bashar al-Assad auf Vorschläge des UNO-Sondergesandten Kofi Annan vom Dienstagabend ist allerdings noch nicht öffentlich bekannt. Amnesty International berichtet von systematischer Folter in syrischen Gefängnissen. Das Ausmaß der Misshandlungen habe ein neues Niveau erreicht, geht aus dem Bericht der Gefangenenhilfsorganisation hervor. Darin wird die Folter weiter mit dem Vorgehen des Regimes in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verglichen.

(fides/diverse 14.03.2012 pr)









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