2012-03-14 13:46:51

Nahost: Waffen ruhen nicht


RealAudioMP3 Die Waffenruhe im Gazastreifen, die Ägypten vermittelt hat, ist brüchig. Die israelische Luftwaffe bombardierte in der Nacht zum Mittwoch einige Gebäude in Gaza. Damit reagierte sie auf palästinensische Raketenangriffe vom Dienstag. Auslöser dieser neuen Gewalt ist die Tötung des Chefs einer radikalen Palästinenserorganisation und eines seiner Helfer am Freitag durch eine israelische Drohne. Er habe einen schweren Terroranschlag gegen Israel vom Sinai aus geplant, lautete die Begründung.

Die Katholiken in den palästinensischen Gebieten setzen sich für den Frieden ein. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der katholische Priester aus Nablus, Johnny Abu Khalil. Vor Ausbruch der neuen Gewaltwelle habe es eine Zeit des Friedens gegeben, in der er versucht habe, Kontakte zwischen den Konfliktparteien anzuleiern.

„Wir Katholiken sind selbstverständlich für den Frieden und gegen die Waffengewalt. Auch machen wir immer auf die Fakten aufmerksam, um für wahre Gerechtigkeit zu sorgen. So muss man ganz klar sagen, dass derzeit die Palästinenser eindeutig die schwächere Seite sind. Entsprechend ist die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite um einiges höher als auf israelischer Seite. Aber von diesen Aspekten einmal abgesehen rufen wir die internationale Gemeinschaft auf, sich vermehrt um die Menschen in dieser Region zu kümmern.“

Die Stimme von Christen aus aller Welt könnte durchaus viel bewegen, sagt Abu Khalil. Denn die Opfer fühlten sich vor allem allein und verlassen.

„Die Welt schaut derzeit vor allem auf Syrien und nicht auf Gaza. Das merken hier die Leute. Die Katholiken im Gazastreifen haben sehr viel Angst. Viele möchten fliehen; gerade bei den Christen in Gaza ist dieser Wunsch sehr verbreitet. Etliche haben das schon gemacht, sind nicht mehr zurückgekehrt und haben absolut kein Interesse, zurück in ihr Land zu kommen. Die Christen fühlen sich im Gegensatz zu den muslimischen Mitbürgern auch sicherer, weil sie glauben, dass sie einfacher als andere nach Westen fliehen können.“

Die katholische Kirche in den palästinensischen Gebieten hat deshalb in den vergangenen Tagen mehrmals die Gläubigen gebeten, nicht das Land zu verlassen und für den Frieden zu beten.

(rv/afp 14.03.2012 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.