2012-03-13 11:46:45

Vatikan: „Weltgemeinschaft muss Wasser für alle garantieren“


RealAudioMP3 Die Zivilgesellschaft darf sich ihr Recht auf Wasser nicht nehmen lassen. Und es braucht eine international verbindliche Garantie des Zugangs zu Wasser für alle. Mit diesem Appell ist der Vatikan auf dem 6. Weltwasserforum vertreten, das noch bis kommenden Samstag im französischen Marseille stattfindet. Bei dem Treffen unter Schirmherrschaft von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy ist auch eine Vertreterin des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden mit dabei. Der Sekretär des Friedensrates, Kurienbischof Mario Toso, ermutigt die Bürger im Interview mit Radio Vatikan zum Handeln:

„Die Zivilgesellschaft ist die erste Verantwortliche für das Allgemeingut Wasser. (…) Wenn es aber passiert, dass die politischen Vertreter diese Güter nicht universell verwalten und den Zugang dazu nicht für alle Menschen garantieren, ist die Zivilgesellschaft dazu aufgerufen, sich zu mobilisieren und die politischen Autoritäten aufzufordern, sich konsequent für das allgemeine Recht auf Wasser einzusetzen. In dem Kontext müssen sie auch private Anbieter überwachen und sie zur Verwaltung dieses Gutes zum Wohl aller anhalten.“
Zugang zu Wasser für alle, Wasser nicht als exklusive Ware – dieses Anliegen ist dem Vatikan vor allem mit Blick auf die Länder wichtig, die nur eingeschränkten Zugang zu Wasser haben. Angesichts des Klimawandels, einer wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Wasserverbrauchs nicht nur in den Industrieländern steht die Wasserfrage auf der internationalen Agenda weit oben. Die jüngste Jahrhundertdürre in Afrika ist bestes Beispiel dafür, dass die Folgen von Wassermangel weit über die direkt betroffenen Länder hinausreichen: Flüchtlingsströme und das Aufbrechen gewaltsamer Konflikte beweisen dies.

Vatikan fordert internationale Kontrollinstanzen

Der Aufruf zum Handeln von Seiten des Heiligen Stuhls bezieht sich nicht nur auf die Zivilgesellschaft. Auch für die internationale Gemeinschaft und deren politische Entscheidungsträger hat er konkrete Aufgaben im Blick. Dazu Kurienbischof Toso:

„Beim ,Weltgut Wasser' übersetzt sich der Appell der Heiligen Stuhles in die Aufforderung, international ein Steuerungs- und Regelsystem zu aktivieren. Diese internationale Steuerung beinhaltet das Monitoring der einzelnen Staaten hinsichtlich der bereits erfüllten Verpflichtungen, die massive Verstärkung der Zusammenarbeit auf technischer-wissenschaftlicher und organisatorischer Ebene, und es beinhaltet die Autorität auf regionaler und überregionaler Ebene, ebenso eine entsprechende Gerichtsbarkeit. Auch nicht auszuschließen ist eine Stärkung der Umweltbehörde der Vereinten Nationen.“

Klare gemeinsame und verbindliche Regelungen beim „Weltgut Wasser“ – so der Aufruf des Vatikan zum 6. Weltwasserforum in Marseille. Der Heilige Stuhl hatte bereits an den Weltwasserforem 2003 in Kyoto, 2006 in Mexiko und 2009 in Istanbul teilgenommen.

(rv 13.03.2012 pr)








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