Ukraine/Russland/Vatikan: Stolpersteine bei Annäherung
Der ukrainisch-katholische Großerzbischof gibt dem Moskauer Patriarchat die Schuld
am Stagnieren der ökumenischen Beziehungen zum Vatikan. Das wahre Hindernis für ein
Treffen zwischen dem Papst und dem Patriarchen scheine die „Unfähigkeit“ der russisch-orthodoxen
Kirche zu sein, eigene Fehler bei der Beseitigung der unierten Kirche im Jahr 1946
einzuräumen, sagte Swjatoslaw Schewtschuk. Das Moskauer Patriarchat hatte zuvor mehrfach
erklärt, wegen des Konflikts mit den Unierten um Sakralbauten in der Westukraine sei
eine Begegnung von Patriarch Kyrill I. und Papst Benedikt XVI. derzeit unmöglich.
– Hintergrund des Konflikts ist die vom sowjetischen Regime nach dem Zweiten Weltkrieg
erzwungene Vereinigung der orthodoxen und unierten Kirche in der Ukraine. Die Orthodoxen
werfen den Unierten vor, sie hätten ihnen nach der politischen Wende vor zwanzig Jahren
in der Westukraine widerrechtlich Kirchengebäude entzogen. Die Unierten betonen dagegen,
sie hätten sich bei der Wiederzulassung ihrer Kirche nur jene Sakralbauten genommen,
die ihnen einst weggenommen worden seien. (kna 13.03.2012 pr)