2012-03-13 16:32:31

Madagaskar: Schwere Wirbelstürme verwüsten das Land


RealAudioMP3 Madagaskar wird immer wieder von schweren Wirbelstürmen heimgesucht. Erst vor kurzem hat sich der letzte Wirbelsturm Irina zurückgezogen, der mehr als 78.000 Menschen in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Bevölkerung war bereits durch einen Zyklon namens Giovanna im Februar schwer getroffen worden. Papst Benedikt XVI. hat in seiner letzten Angelusbotschaft an die „heftigen Naturkatastrophen“ und den „großen Schaden, der den Menschen, den Gebäuden und der Landwirtschaft zugefügt worden ist”, erinnert und die internationale Gemeinschaft zu großzügiger Hilfe aufgerufen.

Radio Vatikan sprach mit Don Luca Treglia, dem Direktor von „Radio Don Bosco“ in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo.

„Die Situation in Madagaskar nach diesen beiden Wirbelstürmen ist wirklich schlimm, es gab über hundert Tote. Der Zyklon Giovanna vom Februar hat über achtzig Prozent von Madagaskar getroffen und nur einen kleinen Teil im Süden des Landes verschont. Der Rest ist verwüstet worden, insbesondere der zentrale Teil sowie im Osten und im Westen. Der zweite Wirbelsturm, Irina, hat fünfzig Prozent des Landes getroffen und logischerweise extreme Schäden in der Landwirtschaft angerichtet. Außerdem sind viele Häuser zusammengestürzt oder abgedeckt worden, auch in der Hauptstadt. Viele Straßenverbindungen sind unterbrochen.“

Auf die Frage, wie die Bevölkerung von Madagaskar auf die Worte des Papstes beim Angelusgebet reagiert habe, sagte uns Don Luca:
„Ich habe viele Personen gefragt, wie sie über die Papstbotschaft denken, und sie sind wirklich sehr sehr glücklich, weil der Papst in diesen letzten Jahren Madagaskar immer sehr nahe stand. Das gilt sowohl für die Probleme, die von Naturkatastrophen verursacht wurden, als auch für die durch die politische Situation motivierten Schwierigkeiten. Deshalb ist der Appell des Papstes eine Hoffnung für die Einwohner von Madagaskar, da aufgrund der politischen Situation aktuell die internationalen Hilfen ausgesetzt wurden und die ohnehin schon arme Bevölkerung damit noch schlechter gestellt ist.“

Dabei kann noch keine Entwarnung gegeben werden, erneute Wirbelstürme sind in dieser Zeit des Jahres durchaus möglich. Zu der Gefahr durch Wirbelstürme kommt auch die unruhige politische Situation, der Ex-Präsident Ravalomanana hat erst im Januar versucht, über Südafrika wieder ins Land einzureisen. Don Luca erzählt uns über die politische Situation:

„Aktuell ist Andry Rajoelina an der Macht. Er ist durch eine Volksbewegung vor drei Jahren zum Präsident gemacht worden und ist von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. Es bleibt jedoch das große Problem der Amnestie. Sie wird von den Anhängern des Ex-Präsidenten verlangt und sollte genau diesem Ravalomanana zugute kommen. Es ist schwierig, zu diesem Thema eine Einigung zu erzielen, da natürlich die Anhänger des aktuellen Präsidenten davon nichts wissen wollen. Deshalb müssen wir sehen, wie letztlich entschieden werden wird. Aktuell sind die vier großen Kirchen in Madagaskar – die Protestanten, die Lutheraner, die Anglikaner und die Katholiken – aufgerufen, als Vermittler aufzutreten. Die katholische Kirche hofft, dass diese Krise so bald als möglich bewältigt sein wird. Die Bischöfe stehen der Bevölkerung mit dem Gebet, aber auch mit materieller Hilfe zur Seite, um ihr in diesem schwierigen Moment konkret zu helfen.“

(rv 13.03.2012 cs)








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