Papst Benedikt XVI. hat jede Form von christlich motivierter Gewalt verurteilt. „Gewalt
steht im Widerspruch zum Reich Gottes und ist ein Instrument des Antichristen“, sagte
der Papst am Sonntag zum Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Sie diene nie der Menschlichkeit,
sondern fördere die Entmenschlichung. Es sei „unmöglich“, Jesus als Gewalttäter zu
interpretieren. Die biblische Erzählung von Jesu Vertreibung der Händler aus dem Tempel
dürfe keineswegs als Aufruf zur Gewaltbereitschaft im Namen Gottes missverstanden
werden. Jesus sei kein politischer Revolutionär gewesen. Der „Eifer“, den Gott vom
Menschen fordere, sei ein „Eifer der Liebe“. Die Evangelien berichten, dass Jesus
die Händler und Geldwechsler aus dem Vorhof des Jerusalemer Tempels vertrieb. Er stieß
ihre Tische um und verscheuchte sie nach Darstellung des Evangelisten Johannes mit
einer Geißel aus Stricken. Bekannt ist der überlieferte Ausspruch Jesu: „Macht meines
Vaters Haus nicht zu einer Markthalle!“ (Joh 2,16).
An die deutschsprachigen
Pilger richtete er die folgenden Worte:
„Das heutige Evangelium berichtet
uns von Jesu Tempelreinigung und dem Hinweis auf den neuen Tempel, der er selbst ist.
Nach einem Wort des Apostels Paulus sind aber auch wir ein wahrer Tempel, wenn wir
Christus in uns Gestalt werden lassen. Im Sakrament der Buße gibt uns der Herr Gelegenheit,
diese Gestalt immer wieder zu erneuern. In jeder Beichte macht er uns neu zum Tempel,
in dem er Wohnung nimmt. Der Herr schenke euch Freude und Zuversicht auf allen Euren
Wegen.“ (rv /apic 11.03.2012 mc)