„Die Pfarreien sind nicht tot, sie sind nur im Umbruch.“ Das sagt der kanadische Pastoraltheologe
Gilles Routhier. An der Universität im schweizerischen Fribourg erklärte er, seit
den sechziger Jahren werde von vielen das Ende der Pfarrei vorhergesagt. Viele dieser
Vorhersager seien jetzt tot, aber Pfarreien gebe es immer noch. Zwar sei die „Pfarreikultur“
untergegangen, wie sie sich seit dem 12. Jahrhundert entwickelt habe; aber diese Art
von Pfarreien sei Teil eines Gesellschaftsmodells gewesen, das jetzt überholt sei
und nicht mehr wiederkommen werde. Selbst wenn es im Westen keinen Priestermangel
gäbe, könnten die Pfarreien nicht mehr weitermachen wie früher, so der Theologe aus
Quebec. Doch das Modell Pfarrei sei „hinreichend flexibel und veränderbar“, um jetzt
für eine veränderte Gesellschaft „neuerfunden“ zu werden.