2012-03-08 14:32:06

Kardinal Lajolo: „Viganò war auf falscher Fährte“


Der frühere Leiter der vatikanischen Stadtverwaltung, Kardinal Giovanni Lajolo, bekräftigt das Bemühen des Vatikans um Transparenz in Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten. Im Interview mit einem Blog von „TGcom24“ meinte Lajolo, sein früherer Mitarbeiter Erzbischof Carlo Maria Viganò sei damals „von Verdächtigungen ausgegangen, die sich als unbegründet erwiesen haben“, und habe sich „auf eine falsche Fährte gesetzt“. Viganò hatte nach Enthüllungen eines Fernsehsenders versucht, seine Versetzung als Nuntius nach Washington zu verhindern mit dem Hinweis darauf, dass er an der vatikanischen Stadtverwaltung, genannt Governatorat, gegen korrupte Netzwerke vorgehen wolle. Kardinal Lajolo äußert sich in dem Interview auch zum Bekanntwerden diverser vatikaninterner Dokumente in jüngster Zeit. Er wisse, dass es dazu „verschiedene Erklärungen gebe“: „Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass irgendein frustrierter Kurienmitarbeiter da eine heimliche Sabotageaktion versucht hat, und irgendwelche Bekannte in den Medien haben dann davon profitiert“. Über Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone äußert Lajolo, dieser genieße „zu Recht das volle Vertrauen des Papstes“. Ausdrücklich demontiert Kardinal Lajolo einige Angaben, die im Schwange der „Vatileaks“-Affäre die Öffentlichkeit in Italien bewegen. So habe etwa die Krippe auf dem Petersplatz keineswegs in einem Jahr 546.000 Euro gekostet. Vielmehr seien in dieser Summe auch das Aufstellen des Weihnachtsbaums auf dem Petersplatz, eine neue Podest- und Beleuchtungsstruktur, neue Materialien und zahlreiche weitere über Rom verteilte Krippen mit eingerechnet.

(ansa 08.03.2012 sk)








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