Auch der päpstliche
Nuntius in Brazzaville hilft mit bei der Versorgung der Überlebenden nach der Explosion
in einem Munitionslager. Das sagte Erzbischof Jan Romeo Pawlowski im Gespräch mit
Radio Vatikan. Papst Benedikt XVI. hat am Dienstag ein Beileidstelegramm nach Kongo-Brazzaville
geschickt, wo bei der Tragödie an die 150 Menschen starben. Der Nuntius sagte uns,
er sei am Montag zum Ort der Tragödie gefahren und habe Überlebende und Hinterbliebene
der Opfer getroffen.
„Ich glaube, die Stadt braucht jetzt unsere spirituelle
Nähe, aber vor allem auch ärztliche Versorgung. Wir sollten nicht nur an die Katastrophe
selbst denken. Viele Opfer müssen nun für lange Zeit versorgt werden und dementsprechend
in Krankenhäusern untergebracht werden. Das ist derzeit die größte Sorge.“
Denn
die Gesundheitsversorgung in der Republik Kongo sei „sehr schwierig“. Es fehle an
Krankenhäusern und vor allem an medizinische Geräte und Medizin, so der Nuntius.
„Wir
gehen auch davon aus, dass unter den Trümmern noch weitere Opfer begraben liegen.
Manche sprechen von 500 oder gar 1.000 Toten, andere vermuten, dass noch viele Menschen
unter den Trümmern verschüttet sind. Unter solchen Umständen ist eine Einschätzung
der Lage schwierig. Außerdem ist es derzeit sehr heiß hier, und es wird der Ausbruch
von Epidemien befürchtet. Deshalb ist die Lage nicht einfach bloß kritisch, sondern
wirklich schlimm.“
Am Sonntag und Montag war es zu einer Serie von Explosionen
in einer Kaserne in Brazzaville gekommen; auch das Munitionslager ging in die Luft,
was die eigentliche Katastrophe auslöste. Viele umliegende Gebäude wurden zerstört,
darunter auch mehrere Kirchen. Nach offiziellen Angaben wurden 3.000 Menschen obdachlos.
Nuntius Pawlowski:
„Die Welt darf die Tragödie von Brazzaville nicht vergessen.
Die katholische Kirche hat Aufnahmezentren eingerichtet und stellt den Betroffenen
Wasser, Nahrung und ein Nachtlager bereit. Jetzt ist auch die internationale Gemeinschaft
gefordert, konkrete Hilfe zur Verfügung zu stellen.“