Im westukrainischen Lemberg haben Dutzende Katholiken für die Rückgabe einer im Kommunismus
beschlagnahmten Kirche demonstriert. Sie war 1962 von den Machthabern enteignet und
zum Konzerthaus umgebaut worden. Seit mehr als zehn Jahren dürfen darin zwar wieder
katholische Gottesdienste stattfinden; aus Sicht der Kirche ist die Innenarchitektur
aber unangemessen. Der stellvertretende Bürgermeister schloss eine Rückgabe aus: Die
Regierung habe die Kirche aus dem 17. Jahrhundert zum Baudenkmal erklärt, sie dürfe
keiner Religionsgemeinschaft gehören. Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki von Lviv sagte,
nur in zwei von einst 28 katholischen Kirchen der Stadt dürften derzeit Gottesdienste
gefeiert werden. Diese Zahl sage alles über den Umgang mit den Katholiken. Rund eine
bis 1,5 Millionen der knapp 46 Millionen Ukrainer sind römisch-katholisch.