Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor unterstützt eine Strafanzeige gegen
den Lebensmittelkonzern Nestlé. Die Anzeige wurde am vergangenen Montag in der Schweiz
eingereicht. Die deutsche Nichtregierungsorganisation „European Center for Constitutional
and Human Rights“(ECCHR) will das Unternehmen in Zusammenhang mit der Ermordung des
Gewerkschafters Luciano Romero im September 2005 in Kolumbien verklagen. Romero war
damals von Paramilitärs mit 50 Messerstichen umgebracht worden. ECCHR wirft Mitarbeitern
des Nestlé-Konzerns vor, durch fehlende Schutzmaßnahmen den gewaltsamen Tod des Gewerkschafters
fahrlässig und schuldhaft mit verursacht zu haben. Romero war in den Jahren vor seiner
Ermordung mehrfach von Nestlé-Vertretern in Kolumbien als „Guerilla-Kämpfer“ diffamiert
worden. Der Konzern ist in dem lateinamerikanischen Land vor allem in der Produktion
von Milchpulver aktiv.