2012-03-04 13:24:22

D: Auch Laien für geistliche Berufungen verantwortlich


Das Bemühen um geistlichen und kirchlichen Nachwuchs ist eine Aufgabe aller Christen, nicht nur der Bischöfe oder Priester. Das schreibt der Mainzer Kardinal Karl Lehmann in seinem Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit. In dem am Samstag Abend veröffentlichten Text ruft Lehmann die Gläubigen zur Mitverantwortung in der Sorge um geistliche Berufe auf. Er bitte „besonders die Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrer, ... jungen und älteren Menschen, die sich für den Weg zum Priestertum oder zu anderen pastoralen Berufen interessieren, Mut zu machen und die Wege zur Klärung eines solchen Wunsches zu ebnen und zu eröffnen“. Es gehe „um unsere ureigene Angelegenheit“. Die Folgen des Mangels an geistlichen Berufen in der Kirche seien „erheblich“, so Kardinal Lehmann: „Zahlreiche Gemeinden werden zusammengelegt; die weniger werdenden Priester werden mit wachsenden Aufgaben überlastet; auch die pastoralen Laien-Berufe aus Frauen und Männern, wie die Gemeindereferenten und die Pastoralreferenten, haben weniger Nachwuchs; Ordensgemeinschaften müssen wegen Mangel an Nachwuchs auf manche Aufgaben verzichten und Häuser aufgeben.“ Positive Erfahrungen seien dagegen die Einführung des Ständigen Diakonates, der ein „sehr bereichender geistlicher Beruf“ sei, und das Engagement vieler Ehrenamtlicher in der Kirche.


Weiter schreibt Lehmann: „Die Diskussion kehrt freilich immer mehr zum Priestermangel zurück. Immer wieder meint man, durch einen Verzicht auf die Ehelosigkeit, also durch die Weihe von in Ehe und Beruf bewährten Männern („viri probati“), durch andere Zugangswege, durch eine Öffnung des Amtes für Frauen, wenigstens im Sinne eines Ständigen Diakonates, könne Abhilfe geschaffen werden. Das Gespräch, manchmal auch der Streit darüber, mag und wird weitergehen; er dreht sich seit Jahrzehnten freilich auch im Kreis. Außerdem kann es für eine Teilkirche bei einem Thema von diesem Gewicht keine neuen Wege geben, die nicht die Zustimmung des Papstes erlangt haben.“ Der Kardinal ruft dazu auf, nach neuen Wegen und Begegnungsmöglichkeiten in der sogenannten Berufungspastoral zu suchen.

(pm 04.03.2012 sk)








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