Im Streit um eine Muslim-Studie des Bundesinnenministeriums kritisiert die stellvertretende
SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz die Untersuchung als einseitig. Die Studie beschäftigt
sich mit der Integrationsfähigkeit junger Muslime in Deutschland. Özguz Ansicht nach
sollten die Zusammenhänge durch mehr Faktoren belegt werden, um so den Grund für die
Verdrängungsgefühle junger Muslime zu bestimmen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedich
(CSU) hielt dagegen, die Untersuchung sei sehr ausführlich und berücksichtige viele
komplexe Erscheinungen. Die am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Studie betont,
dass die meisten Muslime bestrebt sind, sich zu integrieren. Daneben gibt es aber
auch Gruppen von meist jungen Menschen, die die Integration strikt ablehnen und für
Radikalisierung anfällig sind. Als Ursache dafür nennt die Studie das Ausmaß der traditionellen
Religiosität und die damit verbundene autoritäre Einstellung sowie eine gruppenbezogene
Diskriminierung in Deutschland.