Fastenexerzitien: „Wir sollten wie die Pflanzen das Licht suchen“

Gemeinschaft der Christen mit Gott: Das ist das Thema der diesjährigen Fastenexerzitien mit dem Papst und der römischen Kurie im Vatikan. Sonntagabend begannen die Besinnungstage, die immer in der Kapelle Redemptoris Mater im Apostolischen Palast stattfinden. Exerzitienmeister ist diesmal der kongolesische Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya von Kinshasa, der am Montagvormittag über das Thema „Gott ist Licht“ meditierte. Er ging auf Stellen des Johannes-Evangeliums ein, die Christus als Lichtgestalt darstellen.

„Das Licht sehen, bedeutet die Dunkelheit zu verlassen und an Jesus sowie an dessen Vater zu glauben. Licht wird damit Synonym für Leben und Heil. Viele hatten davon gehört, dass Jesus Licht sei. Das galt nicht nur für die Apostel. Doch im Gegensatz zu anderen Mitmenschen ihrer Zeit haben die Apostel Jesu das Licht in sich aufgenommen. Und das sollten wir ihnen nachmachen. Das sagte bereits der Apostel Petrus.“

Kardinal Monsengwo Pasinya fügte an, dass in der Bibel Gott immer in Verbindung mit Licht gebracht wird. Das gelte vor allem im Alten Testament.

„Deshalb wird die Sünde sowie der fehlende Glauben immer mit der Dunkelheit verglichen. Denn Gott ist erhellend, und das bedeutet nichts anderes, als dass Gott heilig ist. Bei vielen biblischen Gestalten können wir sehen, wie ihr Glaube an Gott stärker wurde und vom göttlichen Licht überstrahlt wurden.“

Der Kardinal aus dem Kongo nannte hierbei vor allem Nikodemus. So wie er sollten auch die Christen den Mut haben, für den Glauben einzustehen. Die Gemeinschaft der Christen mit Gott bestehe gerade darin, auf dem Lichtweg Gottes fortzuschreiten.

„Ich sage immer, dass die Konversion – also die Umkehr zu Gott – eine Erhellung ist. Das ist so, wie wenn man in den Wald geht und die Bäume anschaut. Diese richten sich bekanntlich nach der Sonne, also dem Lichtstrahl. So soll das auch mit unserem Glauben sein. Wir sollten wie die Pflanzen das Licht suchen.“

Die Fastenexerzitien dauern bis kommenden Samstag. In dieser Woche sind deshalb alle offiziellen Termine der Kurie abgesagt, einschließlich der Generalaudienz am Mittwoch.

(rv 27.02.2012 mg)