Die katholische Kirche des Landes fordert Respekt für Intersexuelle. Menschen, deren
Geschlecht nicht festgestellt werden kann, sind vor gesellschaftlicher Diskriminierung
zu bewahren. Das sagte der Augsburger Weihbischof Anton Losinger am Freitag dem Kölner
Domradio. Losinger ist für die Deutsche Bischofskonferenz Mitglied im Deutschen Ethikrat.
Dieser hatte am Donnerstag Entschädigungen für Menschen gefordert, die infolge ihres
nicht ausgeprägten Geschlechts mit Hormonen behandelt und operiert wurden. Durch die
früher medizinisch erfolgten „Geschlechtszuweisungen“ fühlten sich die Betroffenen
verletzt, so Losinger. Die Menschen „in einem solchen Dazwischen“ seien weder männlich
noch weiblich, noch fühlten sie sich so. Der Weihbischof verteidigte den Vorschlag
des Ethikrates, im Personenstandsregister neben den Geschlechtskategorien „weiblich“
und „männlich“ auch die Eintragung „anderes“ einzuführen. Das Gremium habe sich aber
nicht für die Einführung eines „dritten Geschlechtes“ ausgesprochen, das es „ja de
facto“ nicht gebe.