2012-02-23 15:44:17

Papst rät Priestern zu Demut


Benedikt XVI. rät Priestern und Christen überhaupt zu mehr Demut. Das sei eine originär christliche Tugend, „die in den Tugendkatalogen aus vorchristlicher Zeit noch nicht auftaucht“. „Hochmut hingegen ist die Ursünde schlechthin“, meinte der Papst an diesem Donnerstag bei einer „Lectio divina“ im Vatikan für den Klerus von Rom. Er glaube, „dass die kleinen Demütigungen, die wir Tag für Tag erleben, heilsam sind“: Sie hülfen dabei, die eigene Wahrheit nicht absolut zu setzen „und zu lernen, meinen Platz in der Kirche zu akzeptieren, meinen kleinen Dienst als groß in den Augen Gottes zu erkennen“. Eine solche Demut mache den Menschen frei, so Benedikt XVI. Als weitere wichtige Tugenden für einen Christen nannte er Sanftmut und Gewaltlosigkeit: „Die Christen sind die Gewaltlosen. Sie sind die Gegner aller Gewalt.“

Das bevorstehende Jahr des Glaubens, das er ab Oktober 2012 ausgerufen hat, nannte Papst Benedikt „ganz konkret auch ein Jahr des Katechismus“: „Wir erneuern das Konzil nur, wenn wir den Inhalt des Katechismus uns neu aneignen. Der religiöse Analphabetismus ist ein großes Problem der Kirche unserer Zeit.“ Er bezeichnete es ebenfalls als Problem, dass selbst gute Theologen heutzutage nicht an die Allmacht Gottes glaubten. Und er kritisierte den Ausdruck vom „erwachsenen Glauben“, der auch ohne das kirchliche Lehramt auskomme: „Das ist kein erwachsener Glaube, sondern das wird zu einer Abhängigkeit von den Wellen und Meinungen der Welt, der Medien, der öffentlichen Meinung. Das ist keine wahre Emanzipation.“

Der Papst riet auch dazu, Dienst und Charisma in der Kirche nicht als etwas Entgegengesetzes zu begreifen. „Du kannst kein Priester sein, wenn du nicht charismatisch bist“, so Benedikt. Aus dieser Sicht lasse sich „verstehen, warum die Kirche im Westen Priesteramt und Zölibat miteinander verknüpft hat: Das Priesteramt ist Charisma und muss mit dem Charisma der völligen Selbsthingabe verbunden werden“. Das „eschatologische Zeichen des Zölibats“ sei heute „ebenso nötig wie das der Ehe und der Familie“.

(rv 23.02.2012 sk)







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