2012-02-21 10:31:29

D: Für Gauck wird es im Westen einfacher als im Osten


RealAudioMP3 Der evangelische Pfarrer und Bürgerrechtler Joachim Gauck wird als Bundespräsident die „Menschen mitnehmen und sich auf ihre Situation einstellen“. Das meint der Rostocker Pastor Arvid Schnauer im Münchner Kirchenradio. Dabei werde es für Gauck in den neuen Bundesländern schwieriger werden als im Westen Deutschlands. Im Osten gelte er bei Anhängern des früheren „DDR-Systems“ immer noch als „Stasi-Gauck“. In den alten Ländern habe er hingegen einen großen Sympathisantenkreis. Seine Herkunft aus der Bürgerbewegung werde dazu beitragen, dass viele im Westen diese Zeit anders werten als bisher, so der langjährige Weggefährte von Gauck.
Auch als künftiger Bundespräsident habe Gauck wohl nicht vor, das Land christlich zu prägen. Ihm gehe es vielmehr um die Werte Demokratie und Freiheit: „Das sind seine Themen, mit denen er immer punkten wird“, so Schnauer. Auf anderen Gebieten müsse er sicher noch dazulernen. Persönlich wünsche er Gauck, dass er mit seiner „Menschen erwärmenden“ Art viele Leute für diesen Staat, „den er ja sehr liebt und wo er die Demokratie so unendlich schätzt“, gewinnen kann.
Schnauer und Gauck lernten sich Anfang der 60er Jahre beim Theologiestudium in Rostock kennen. Sie organisierten zu DDR-Zeiten Kirchentage für die mecklenburgische Landeskirche und waren gemeinsam in der kirchlichen Jugendarbeit in Rostock aktiv. Ab den 70er Jahren lagen ihre Pfarreien in unmittelbarer Nachbarschaft. Zusammen standen sie im Wendeherbst 1989 für die Bürgerrechtsbewegung in Rostock an vorderster Front.

(kirchenradio 21.02.2012 ord)







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