Im US-Präsidentschaftswahlkampf greift der republikanische Bewerber Rick Santorum
Amtsinhaber Barack Obama an der religiösen Flanke an. Bei einer Veranstaltung der
„Tea Party“ - Bewegung in Cleveland/Ohio sagte Santorum laut US-Medienberichten vom
Sonntag, die Politik des Weißen Hauses sei von einer „etwas anderen Theologie“ geleitet.
Obamas Agenda folge „einem falschen Ideal, einer falschen Theologie“, die nicht auf
der Bibel basiere. Bei einer anschließenden Pressekonferenz erläuterte Santorum, Obama
nötige den christlichen Kirchen seine Werte auf. In den christlichen Kirchen gebe
es viele verschiedene Farben des Christentums. Und wörtlich: „Wenn der Präsident sagt,
er sei Christ - gut, dann ist er einer.“ Der Sprecher von Obamas Wahlkampagne, Ben
LaBolt, bezeichnete Santorums Äußerungen als „neuesten Tiefstand“ der republikanischen
Vorwahlen, die von „Zerrbildern“ und „Hässlichkeiten“ geprägt seien.
Santorum,
früher Senator von Pennsylvania, ist ein praktizierender Katholik und profiliert sich
mit betont konservativen Positionen. Für einen Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner
in Ohio am 6. März ist er auf die Unterstützung der „Tea Party“ angewiesen. Obamas
Gesundheitspolitik war zuletzt auf heftigen Widerstand der katholischen US-Bischofskonferenz
gestoßen. Sie verlangt von der Regierung die Streichung einer umstrittenen Verordnung
zur Finanzierung von Mitteln der Familienplanung.