2012-02-17 14:26:12

Österreich: Kein Allheilmittel


„Verheiratete Priester sind kein Allheilmittel gegen mangelnde Priesterberufungen.“ Das betonen die in Österreich tätigen Priester der griechisch-katholischen Kirche bzw. des byzantinischen Ritus in einer Stellungnahme zur innerkirchlichen Reformdiskussion. In dem von 30 Priestern und einem Diakon unterzeichnetem Schreiben wird konkret auf den Zölibat, den Umgang mit geschiedenen und wiederverheirateten Gläubigen sowie die Beziehung zum Papst Stellung genommen. Verschiedene Gruppierungen in der lateinischen Kirche Westeuropas hätten in der innerkirchlichen Kontroverse der letzten Jahre gerne auf die Tradition der katholischen Ostkirchen verwiesen, begründeten die Priester ihre Erklärung: Hier gelte es „eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen“. Die Tradition der katholischen Ostkirchen kenne die Weihe verheirateter Männer zu Diakonen und Priestern. „Unserer Überzeugung nach ist aber die Krise der Berufungen nicht mit dem Lebensstand verbunden, sondern mit der Krise des Glaubens in unseren westlichen Gesellschaften.“ Die katholischen Ostpriester betonen weiterhin, dass die lateinische Praxis des Pflichtzölibats nicht nur geschichtliche oder disziplinäre, sondern auch tiefe theologische und biblische Wurzeln habe. Auch in den Kirchen des Ostens werde der Mönchspriester oder der ehelos lebende Weltpriester vom gläubigen Volk besonders geehrt. „Wir möchten also ausdrücklich festhalten, dass auch unsere ostkirchliche Tradition den Zölibat anerkennt, wertschätzt und praktiziert.“

(kap 17.02.2012 sk)









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