Auch Papst Benedikt
XVI. trauert um die über 350 Häftlinge, die beim Brand ihrer Haftanstalt auf Honduras
ums Leben gekommen sind. Er bete für die Toten, hoffe auf „rasche und völlige Heilung
der Verletzten“ und sei den Familien der Betroffenen „geistlich nahe“, so der Papst
in einem Telegramm, das von seinem Kardinalstaatssekretär unterzeichnet wurde. „In
einem Moment so großer Trauer“ rufe er auf Honduras „den liebevollen Schutz Unserer
Lieben Frau von Suyapa“ herab.
„Die Nachricht von dem Gefängnisbrand
in Comayagua fordert aufs Tiefste unsere Fähigkeit zum Mitleiden heraus“, kommentiert
Vatikansprecher Federico Lombardi. „Da sind Hunderte von Menschen in ihren Zellen
erstickt und verkohlt. Schrecklich! Ein Massaker. Ein Pfeil durchs Herz. Das Gefängnis
war hoffnungslos überfüllt, wie das oft in den armen Ländern, und nicht nur dort,
der Fall ist.“
Leider sei dieser Gefängnisbrand auch nicht
der erste gewesen, so der Jesuitenpater Lombardi in seinem Editorial für Radio Vatikan.
Er erinnert an ähnliche Tragödien aus den letzten Jahren:
„Ebenfalls
in Honduras mehr als hundert Tote, 2004 in San Pedro di Sula. Und dann in Chile, Algerien,
der Dominikanischen Republik, Brasilien, Saudi-Arabien, Marokko, El Salvador, Tunesien,
Argentinien, Mexiko.“
Wenn es erst einmal zu einem Brand in einem Gefängnis
komme, „dann endet das fast immer mit einem Massaker“, so Lombardi, der auch den Vatikanischen
Pressesaal leitet. Und er sagte weiter:
„Vorsicht: Die Tatsache, dass
Leute Verbrechen begangen haben, lässt sie nicht jeder Würde verlustig gehen. Es rechtfertigt
nicht, dass sie in ein gewalttätiges Umfeld gesteckt werden, das oft jede spätere
Resozialisierung unmöglich macht!“