2012-02-17 10:57:03

Die neuen Kardinäle im Detail


Papst Benedikt XVI. nimmt an diesem Samstag 22 kirchliche Würdenträger neu ins Kardinalskollegium auf. Von ihnen stammen 16 aus Europa; unter diesen sind sieben Italiener und zwei Deutsche. Zwei kommen aus Asien - der syro-malabarische Großerzbischof George Alencherry sowie John Tong Hon aus Hongkong -, vier aus Amerika. Zehn der neuen Kardinäle bekleiden Leitungsämter an der römischen Kurie, wie die Präfekten der Missions- sowie der Ordenskongregation, Fernando Filoni und Joao Braz de Aviz. Aus großen Diözesen der Weltkirche berief Benedikt XVI. für das „Heilige Kollegium“ neben dem Berliner Woelki auch die Erzbischöfe von Toronto, Prag, Utrecht, Florenz und New York.
Wie bei früheren Konsistorien wird Benedikt XVI. am 18. Februar einige Kirchenmänner über 80 ins Kardinalskollegium aufnehmen und damit für ihr Lebenswerk ehren. Neben dem 83-jährigen deutschen Jesuitenpater Karl Josef Becker, der langjähriger Berater der Glaubenskongregation ist, sind unter ihnen der 80-jährige rumänisch-katholische Großerzbischof Lucian Muresan von Fagaras si Alba Julia, der 91-jährige belgische Kirchenhistoriker Julien Ries und der aus Malta gebürtige Theologe Prosper Grech.
Mit den 22 neuen Kardinälen erhöht sich die Zahl der Purpurträger, die das wichtigste Beratergremium des Papstes bilden, auf 214. Von diesen sind 125 zum Zeitpunkt des Konsistoriums unter 80 Jahre alt und damit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt.
Im Folgenden stellen wir die neuen Kardinäle in Kurzporträts vor, zusammengestellt von der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Fernando Filoni (65)

Der Italiener gehörte als Leiter der vatikanischen Missionskongregation zu den sicheren Anwärtern auf die Kardinalswürde. Der Präfekt der Kongregation „für die Evangelisierung der Völker“, wie sein offizieller Titel lautet, ist für alle Belange der Ortskirchen in Afrika und in einem Großteil Asiens zuständig, insgesamt für mehr als 200 Millionen Katholiken. Umgangssprachlich wird er aufgrund seiner Machtfülle auch als „Roter Papst“ bezeichnet. Sein Amtssitz liegt unweit der Spanischen Treppe in der historischen Innenstadt Roms. Filoni war während des Irak-Kriegs im Jahr 2003 Nuntius in Bagdad und anschließend vatikanischer Innenminister.

Joao Braz de Aviz (64)

Der selbst keinem Orden angehörende Brasilianer ist für Hunderttausende von Ordensleuten in der ganzen Welt zuständig, von den Benediktinern bis hin zu den Legionären Christi. Als Leiter der vatikanischen Ordenskongregation zählt er zu den traditionellen Anwärtern auf die Kardinalswürde. Papst Benedikt XVI. berief Braz de Aviz im Januar 2011 an die Spitze der Kurienbehörde. Zuvor war er seit 2004 Erzbischof der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Mit dem Südamerikaner werden die zuletzt im Kardinalskollegium unterrepräsentierten lateinamerikanischen Katholiken gestärkt.

Giuseppe Bertello (69)

Der Italiener ist als vatikanischer Regierungschef für die gesamte Infrastruktur des Kirchenstaates verantwortlich, von den Vatikanischen Museen bis hin zur medizinischen Versorgung. Als „Präsident des Governatorats des Vatikanstaates“, wie sein offizieller Titel seit September lautet, hatte er von Amts wegen Anspruch auf die Kardinalswürde. Zuvor hat sich Bertello als Diplomat des Heiligen Stuhls mehrfach auf kirchenpolitisch heiklem Terrain bewährt. Anfang der 90er Jahre erlebte der Norditaliener im westafrikanischen Benin den Übergang vom Kommunismus zur Demokratie, an dem die Kirche maßgeblich beteiligt war. Anschließend entsandte ihn Johannes Paul II. in das vom Bürgerkrieg erschütterte Ruanda. Seit 2007 war er Nuntius in Italien und bekleidete damit den wichtigsten Botschafterposten des Heiligen Stuhls.

Domenico Calcagno (69)

Der Italiener zählt zu den bislang weniger bekannten Gesichtern des Vatikan. Als Leiter der vatikanischen Güterverwaltung APSA bekleidet er ein Amt mit sehr großer finanzieller Verantwortung: Er fungiert als „Personalchef“ für die vatikanischen Mitarbeiter und ist für den umfangreichen päpstlichen Immobilienbesitz zuständig. Der Präsident der APSA steht traditionell im Kardinalsrang. Calcagno war seit 2007 zunächst Sekretär der Güterverwaltung. Im Juli 2011 rückte der Norditaliener an deren Spitze auf. Vor seinem Wechsel an die Kurie war Bischof der norditalienischen Diözese Savona-Noli.

Giuseppe Versaldi (68)

Der Italiener ist eine Art vatikanischer Finanzminister, ein Amt dem auch im Kirchenstaat elementare Bedeutung zukommt. Als Präsident der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls ist er zugleich auch oberster Rechnungsprüfer für alle Kurienbehörden. Mit seinem Amt ist traditionell die Kardinalswürde verbunden. Zuvor war Versaldi Bischof der norditalienischen Diözese Alessandria.

Santos Abril y Castello (76)

Der Spanier war als Erzpriester der römischen Kirche Santa Maria Maggiore ein feststehender Kandidat für die Kardinalswürde. Das Amt des Erzpriesters einer der großen päpstlichen Basiliken in Rom gilt als ehrenvoll, ist kirchenpolitisch jedoch wenig bedeutsam. Der Erzpriester hält in seiner jeweiligen Basilika im Namen des Papstes Gottesdienste und ist für alle liturgischen Feiern in seiner jeweiligen Kirche verantwortlich.

Edwin Frederick O'Brien (72)

Der US-Amerikaner bekleidet ein Amt, das in die Zeit der Kreuzzüge zurückreicht: O'Brien ist Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Ursprünglich als Zusammenschluss von Rittern zur Verteidigung des Heiligen Landes gegen die Muslime gegründet, widmet sich der päpstliche Orden heute wohltätigen Anliegen im Heiligen Land sowie dem Gebet. Sein Leiter erhält traditionell die Kardinalswürde. Der in New York geborene O'Brien war seit 2007 Bischof von Baltimore an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Zuvor war er Militärbischof seines Landes.

George Alencherry (66)

Der Inder ist einer der neu nominierten Kardinäle, die einer mit Rom verbundenen orientalischen Kirche angehören. Alencherry führt seit Mai 2011 die syro-malabarischen Christen. Die Berufung des Großerzbischofs von Ernakulam Angamaly ins Kardinalskollegium ist ein Zeichen der Verbundenheit mit der rund 3,6 Millionen Mitglieder zählenden Kirche, deren Gläubige vor allem im Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens leben.

Francesco Coccopalmerio (73)

Der Italiener ist eine Art vatikanischer Justizminister und die oberste Autorität für die Auslegung des Kirchenrechts. Coccopalmerio galt schon seit längerem als Kandidat für die Kardinalswürde. Für die Kardinalserhebung des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten, wie sein offizieller Titel lautet, sprach nicht zuletzt das Prinzip der Anciennität: Coccpalmerio ist der Dienstälteste unter den fünf Leitern vatikanischer Ministerien, die bislang noch nicht in den Rang eines Kardinals erhoben wurden. Vor seinem Wechsel an die römische Kurie im Jahr 2007 war der Kirchenrechtler Weihbischof von Mailand und Professor für Kirchenrecht in der norditalienischen Stadt.

Antonio Maria Veglio (74)

Der Italiener ist die vatikanische Stimme, wenn es um die Rechte von Flüchtlingen oder Migranten geht. Veglio scheute dabei auch vor deutlichen Worten über die Ausländerpolitik der früheren italienischen Regierung unter Ministerpräsident Berlusconi nicht zurück. Als Leiter des päpstlichen Migrantenrates ist Veglio zugleich auch für Obdachlose, Seeleute und Schausteller zuständig. Vor seiner Berufung an die Spitze des Migrantenrates war er Sekretär, also „zweiter Mann“, der vatikanischen Ostkirchenkongregation. Begonnen hatte er seine Laufbahn an der Kurie im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls, zuletzt auf dem schwierigen Posten im Libanon.

Timothy Dolan (62)

Als Erzbischof von New York, der nach Los Angeles mit rund 2,5 Millionen Katholiken zweitgrößten Diözese der Vereinigten Staaten, ist Dolan traditionell Anwärter auf die Kardinalswürde. Johannes Paul II. bezeichnete den Bischof dieser Stadt aufgrund ihrer besonderen Bedeutung als Medien- und Finanzstandort und Geburtsstätte für neue Trends einmal als „Bischof der Hauptstadt der Welt“. Dolan, der die Erzdiözese seit 2009 leitet, ist zugleich Vorsitzender der Bischofskonferenz seines Landes. Der als volksnah geltende Bischof irischer Abstammung wird innerhalb der US-amerikanischen Bischofskonferenz dem gemäßigt konservativen Flügel zugerechnet. Der aus St. Louis stammende Dolan wurde 2001 zunächst Weihbischof seiner Heimatdiözese; ein Jahr später wurde er zum Erzbischof von Milwaukee berufen.

Dominik Duka (68)

Der Erzbischof von Prag ist ein Repräsentant der einst im kommunistischen Ostblock unterdrückten Katholiken. Nachdem ihm die sozialistischen Machthaber in der Tschechoslowakei die Erlaubnis zum Dienst als Priester entzogen hatten, arbeitete Duka 15 Jahre als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war der Dominikaner insgeheim weiter für seinen Orden tätig. Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial die Dominikaner in Böhmen und Mähren. Im Jahr 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. Duka zum Bischof von Hradec Kralove (Königgrätz). Im Februar 2010 berief ihn der Papst zum Erzbischof von Prag, ein Amt das traditionell mit der Kardinalswürde verbunden ist. Als Dominikaner ist Duka einer der wenigen Ordensmänner unter den neuen Kardinälen und der zweite Vertreter seines Ordens im Kreis der unter 80 Jahre alten Kardinäle.

Thomas Christopher Collins (65)

Der Erzbischof von Toronto ist von Benedikt XVI. zuletzt mit einer besonders heiklen kirchenpolitischen Mission betraut worden: Collins war einer der Sonderermittler, die nach dem Bekanntwerden der systematischen Vertuschung von Missbrauchsfällen in der irischen Kirche im Auftrag des Papstes die Untersuchung in den Diözesen leiteten. Collins steht seit 2006 an die Spitze der kanadischen Erzdiözese Toronto. Zuvor leitete er die Erzdiözese Edmonton und war Bischofskoadjutor, also ein beigeordneter Bischof, für die Diözese St. Paul im kanadischen Bundesstaat Alberta. Collins Karriere begann als Professor für Bibelwissenschaften am Saint Peter Seminary in London, dessen Rektor er später wurde.

John Tong Hon (72)

Der Chinese hat als Bischof von Hong Kong einen der gegenwärtig wohl schwierigsten Posten der Weltkirche inne. Tong, der selbst aufgrund des autonomen Status der ehemaligen britischen Kronkolonie eine größere Freiheit besitzt als seine Amtskollegen im übrigen Land, tritt als Anwalt für die unterdrückten Katholiken im kommunistischen China auf. Zuletzt prangerte er in scharfer Form die mangelnde Religionsfreiheit im Land an. Die Ernennung des Bischofs von Hong-Kong zum Kardinal ist so auch eine Geste der Solidarität gegenüber den bedrängten Katholiken in ganz China. Papst Benedikt XVI. bestellte Tong Jahr 2008 zum Koadjutorbischof von Hongkong. Im April 2009 wurde er Nachfolger von Kardinal Joseph Zen Ze-kiun.

Manuel Monteiro de Castro (73)

Der Portugiese versieht ein einflussreiches kirchliches Amt, das jedoch selbst unter Katholiken nur wenig bekannt ist: Er ist Apostolischer Großpönitentiar. Als solcher obliegt ihm der Nachlass von Kirchenstrafen sowie die Gewährung von Ablässen. Als Großpönitentiar leitete de Castro einen der drei obersten Gerichtshöfe der katholischen Kirche. Auf die Kardinalswürde musste Monteiro de Castro nicht lange warten: Der langjährige Kirchendiplomat wurde erst am Donnerstag vom Papst in sein neues Amt an der römischen Kurie berufen. Zuvor war er (seit 2009) Sekretär, der mächtigen Bischofskongregation. Begonnen hatte Monteiro de Castro seine Laufbahn an der Kurie im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls, zuletzt auf dem bedeutenden Botschafterposten in Madrid.

Giuseppe Betori (64)

Der Erzbischof von Florenz zählt zu den traditionellen Anwärtern auf die Kardinalswürde. Zuletzt machte Betori als mutiger und fürsorglicher Vorgesetzter von sich Reden: Als Im November ein bislang unbekannter Täter seinen Privatsekretär im Innenhof des Bischofssitzes anschoss, eilte Betori auf den Mann zu, um ihn zum Einhalten zu bewegen. Daraufhin floh der Täter. Vor seiner Berufung nach Florenz war Betori sieben Jahre lang Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz im Range eines Bischofs.

Rainer Maria Woelki (55)

Der gebürtige Kölner Rainer Maria Woelki ist seit August 2011 Erzbischof des deutschen Hauptstadtbistums Berlin. Seither wurde seine Berufung in den päpstlichen Senat erwartet, da Berlin zu den traditionellen Kardinalssitzen zählt. Mit 55 Jahren ist Woelki der jüngste Kardinal der Weltkirche. Bereits in seinen ersten Monaten in Berlin setzte der frühere Kölner Weihbischof vielbeachtete Akzente und präsentierte sich auch in der Hauptstadt als Bischof ohne Berührungsängste. So bezog er eine Wohnung im Stadtteil Wedding, einem sozialen Brennpunkt mit hohem Migrantenanteil. Zudem traf er mit Vertretern des Lesben- und Schwulenverbands zusammen und besuchte ein Haus mit Flüchtlingen vom Balkan. Die Deutsche Bischofskonferenz wählte ihn bei ihrer Herbstkonferenz zum Vorsitzenden ihrer Kommission für karitative Fragen. Gleich in den ersten Wochen seiner Amtszeit konnte Woelki Papst Benedikt XVI. vor den Augen der Welt als Gastgeber bei seinem Deutschland-Besuch im September begrüßen.

Willem Jacobus Eijk (58)

Als Erzbischof von Utrecht hat Willem Jacobus Eijk ein Amt inne, das traditionell mit dem Kardinalsrang verbunden ist. Zudem hat sein Vorgänger, Kardinal Adrianus Simonis, inzwischen das 80. Lebensjahr überschritten und ist damit nicht mehr papstwahlberechtigt. Eijk, zugleich Vorsitzender der Niederländischen Bischofskonferenz, war bei seiner Weihe der jüngste Bischof der Niederlande und ist doch ein Spätberufener: Er studierte zunächst Medizin und praktizierte als Arzt, ehe er Priester wurde. Der Erzbischof genießt einen Ruf als unbeugsamer Moraltheologe und ist Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben sowie der Kleruskongregation. 2001 erlitt Eijk einen Hirnschlag, erholte sich jedoch. Von 1999 bis 2007 war er Bischof von Groningen; danach wurde er 2007 als Erzbischof von Utrecht der höchste Repräsentant der katholischen Kirche in den Niederlanden.

Karl Josef Becker (83)

Die Berufung des aus Köln stammenden Jesuitenpaters ins Kardinalskollegium gilt als große Überraschung. Der emeritierte Dogmatikprofessor der päpstlichen Universität Gregoriana zählt zu den vier kirchlichen Würdenträgern, denen Benedikt XVI. aufgrund ihrer besonderen Verdienste den Kardinalspurpur verleiht. Die Wertschätzung, die der Papst dem langjährigen Berater der Glaubenskongregation entgegenbringt, zeigte sich in seiner Berufung in die Expertenkommission für die jüngste Gesprächsrunde mit der traditionalistischen Piusbruderschaft. Zu Beckers 75. Geburtstag erwies der Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Joseph Ratzinger ihm die Ehre einer Festrede. Becker hat sich als Hochschullehrer insbesondere mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) beschäftigt und dessen Kontinuität zur kirchlichen Tradition hervorgehoben. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen ist das Verhältnis des Katholizismus zu den Weltreligionen.

Julien Ries (91)

Mit der Erhebung des Belgiers Julien Ries in den Kardinalsrang würdigt Papst Benedikt XVI. das Lebenswerk eines herausragenden Theologen. Der 1920 geborene Ries gilt als Mitbegründer der Religionsanthropologie. Er ist Priester der Diözese Namur und lehrte Religionsgeschichte an der Universität Louvain-la-Neuve. Dort gründete er das Zentrum für Religionsgeschichte, dessen Ehrenpräsident er noch immer ist. 1975 bis 1980 stand er dem Orientalistik-Institut der gleichen Universität vor. 1990 wurde er emeritiert, setzte aber seine Forschungs- und Veröffentlichungstätigkeit fort. Ries ist Autor von mehr als 40 grundlegenden Werken und mehr als 400 Artikeln zum Verständnis der Religion, zum Begriff des Heiligen und zur Transzendenz. Vielfach wurden er und seine Werke ausgezeichnet. Sein umfassendes Archiv vermachte er 2009 der Katholischen Universität Sacro Cuore in Mailand.

Prosper Grech (86)

Der auf Malta geborene Theologe zählt zu den vier Kirchenmännern, die von Papst Benedikt XVI. aufgrund ihrer besonderen Verdienste um die Theologie ins Kardinalskollegium berufen werden. Grech lehrte mehr als 30 Jahre lang am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Zudem war der Augustinerpater Dozent für Bibelwissenschaften an der päpstlichen Lateran-Universität. Den heutigen Papst kennt er aus seiner Zeit als Berater der vatikanischen Glaubenskongregation in den 80er Jahren. Schwerpunkt von Grechs wissenschaftlichen Forschungen sind neben bibelwissenschaftlichen Themen die Kirchenväter. Diese liegen Papst Benedikt XVI., der nahezu in jeder Predigt oder Ansprache einen Kirchenvater zitiert, besonders am Herzen.

Lucian Muresan (80)

Lucian Muresan wurde als zehntes von zwölf Kindern in einer griechisch-katholischen Familie in Rumänien geboren. Wegen des Verbots von Relgionsunterricht ab 1948 und weitreichenden Repressionen für die Kirche eignete sich Muresan seine theologischen Kenntnisse im Geheimen an; mit 33 empfing er die Priesterweihe. Im offiziellen Berufsleben absolvierte er eine Schreinerausbildung, war dann aber unter anderem in einem Wasserkraftwerk, als Arbeiter in einen Steinbruch und im Straßenbau tätig. Nach dem Ende des Kommunismus wurde Muresan 1990 von Johannes Paul II. zum Bischof ernannt. 1994 übernahm er die Leitung des Erzbistums Fogarasch und Alba Iulia. Benedikt XVI. erhob ihn 2005 zum ersten Großerzbischof der griechisch-katholischen rumänischen Kirche.

(kna 17.02.2012 pr)








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