Zwölf Kardinäle haben am Dienstag und Mittwoch im Vatikan über Organisation und Finanzen
des Heiligen Stuhls beraten. Der so genannte Kardinalsrat beschäftigte sich hinter
verschlossenen Türen mit den Haushaltsvorschauen der Vatikanstadt sowie des Völkerrechtssubjekts
Heiliger Stuhl für 2012. Die Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen
Stuhls wurde durch ihren neuen Präsidenten, den künftigen Kardinal Giuseppe Versaldi,
und zwei Mitarbeiter vertreten. Auf Einladung der Kardinäle berichtete die Führungsspitze
von Radio Vatikan über Sparanstrengungen des Senders, der kaum Werbeeinnahmen, dafür
aber jährliche Millionenausgaben hat. Die Kardinäle zeigten sich nach Angaben eines
Statements erfreut über die für 2012 veranschlagten Haushaltsziele. Sie äußerten aber
Sorge angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch den Vatikan nicht ausspare.
Das zeige sich, so das Statement, vor allem beim Heiligen Stuhl, der sich vor allem
durch Spenden wie den jährlichen Peterspfennig finanziert.
An den Gesprächen
unter Leitung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone nahmen für Europa die Kardinäle
Joachim Meisner aus Köln, Antonio Maria Rouco Varela aus Madrid, Jean-Pierre Ricard
aus Bordeaux, Angelo Scola aus Venedig und Agostino Vallini aus Rom teil. Auffällig
an der Teilnehmerliste ist, dass diesmal kein asiatischer und kein US-Kardinal mit
am Tisch saß, dafür aber gleich vier Kardinäle aus Mittel- und Südamerika. Die zwei
übrigen Kardinäle im Rat kamen aus Südafrika und Australien.