Als „exzellent" hat das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche,
Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das Verhältnis zwischen katholischer und orthodoxer
Kirche in der Ukraine bezeichnet. Während eines Besuchs in der internationalen Zentrale
des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ betonte er, noch nie seien die Beziehungen
so gut gewesen wie heute. Den freundlichen und brüderlichen Kontakt zu pflegen, liege
ihm besonders am Herzen, erklärte Schewtschuk.
„Kirchen geben Orientierung“
In einer Zeit der Unsicherheit, in der sich in der Gesellschaft Prozesse
abspielten, von denen viele Menschen das Gefühl hätten, dass sie nicht mehr kontrollierbar
seien, werde den christlichen Kirchen ein großes Vertrauen entgegengebracht, erläuterte
der Großerzbischof: „Umfragen zufolge vertrauen mir mehr Menschen als dem Präsidenten.“ Da
die Kirche nicht vom Staat abhängig sei, könne sie „die Wahrheit sagen und eine wichtige
Rolle in der Gesellschaft spielen“. Dem Christentum komme eine wesentliche Rolle für
die nationale Einheit der Ukraine zu, so der Großerzbischof weiter: „Wir sind neutral,
was die Politik betrifft, aber wir lehren die christliche Soziallehre, verkünden das
Evangelium und verteidigen die Wehrlosen“, erklärte Schewtschuk.