Eine Mehrheit der Libyer lehnt die Trennung von Religion und Politik ab. Laut einer
repräsentativen Umfrage gehören für 49 Prozent der Bevölkerung Politik und Religion
untrennbar zusammen, nur 21 Prozent plädierten für eine Trennung. Das berichtete das
ZDF am Mittwoch unter Berufung auf die gemeinsam mit dem Institut „Oxford Research
International“ durchgeführte Studie. Ein Plädoyer für einen muslimischen Gottesstaat
lasse sich aber nicht aus der Studie ableiten. So hätten nur vier Prozent angegeben,
sie wünschten sich eine Regierung aus muslimischen Religionsführern. Für die Studie
wurden nach ZDF-Angaben rund 2.000 Personen in ganz Libyen befragt. Nur wenige Monate
nach dem Sturz des jahrzehntelang in dem nordafrikanischen Land herrschenden Diktators
Muammar al-Gaddafi sprach sich aber knapp ein Drittel der Libyer dafür aus, dass ihr
Land künftig durch einen „starken Führer“ regiert werden solle. Drei Viertel gaben
an, optimistisch in die Zukunft zu schauen und sprachen von einer Besserung der Lage
nach dem Sturz Gaddafis.