2012-02-15 13:19:04

Bosnien und Herzegowina: Friedenstreffen von Sant'Egidio


Zwanzig Jahre nach Beginn des Krieges zwischen Bosniern, Kroaten und Serben, der allein in Bosnien Herzegowina einhunderttausend Opfer forderte, findet in Sarajewo ein Friedenstreffen der Religionen statt. Ort des von der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio organisierten Treffens ist die Stadt Sarajewo, die Erinnerungen an den Hass und die Straßenkriege während des Krieges wachruft. In der Reihe der jährlichen Sant’Egidio-Treffen – das letzte davon fand in München statt – ist die Begegnung in Sarajewo das erste Treffen dieser Art, das von muslimischen und christlichen Vertretern gemeinsam organisiert wird. Gemeinsam für den Frieden auf dem Balkan zu beten, sei Ziel der Begegnung, gab Sant’Egidio in einer Pressemeldung bekannt. Kardinal Vinko Pulijc ist Erzbischof von Vrhbosna, zu seinem Bistum gehört unter anderem die Stadt Sarajewo. Der Kardinal sagte im Interview mit Radio Vatikan:


„Natürlich müssen wir als Religion für den Frieden beten, denn Frieden ist letztlich ein Geschenk Gottes. Darüber hinaus müssen wir uns aber auch auf kultureller, politischer, wissenschaftlicher und anderen Ebenen einsetzen. Die Realität in Sarajewo ist schwierig, aber wir müssen es schaffen, zusammen zu leben, mit gleichen Rechten für alle. Die Rückkehr der Flüchtlinge ist schwer, aber ebenso schwer ist es, die Grundlagen für die zu schaffen, die nicht fliehen, sondern bleiben wollen. Dazu braucht es mehr Achtung der Menschenrechte und es braucht gerechte Gesetze.“


Während der Balkankriege habe Sarajewo als Stadt ein Martyrium erlitten, so der Präsident von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo. Mit einem Friedenstreffen gerade an diesem Standort wolle man zusammen mit der kroatischen, bosnischen und serbischen Gemeinschaft Zeichen einer gemeinsamen friedlichen Zukunft setzen.

(rv 15.02.2012 ord)








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