2012-02-14 14:25:51

D: Sexueller Missbrauch von Behinderten


Unter Berufung auf eine Studie des Bundesfamilienministeriums berichtet das TV-Magazin „Report Mainz“ über sexuellen Missbrauch von Behinderten. Es sei davon auszugehen, dass „mehrere Tausend Frauen“ in deutschen Behindertenheimen und -einrichtungen sexuelle Gewalt und Missbrauch erlitten hätten. Das gab die Leiterin der bisher nicht veröffentlichten Studie, die Bielefelder Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle, in der Fernsehsendung an. Sechs Prozent der Frauen mit geistiger Behinderung in Heimen oder Werkstätten von anderen Bewohnern, aber auch von Mitarbeitern der Einrichtungen missbraucht worden, so Schröttle laut Sendung. Die Deutsche Kinderhilfe warf der Politik derweil vor, ihr sei die „eklatante Lücke beim Schutz behinderter Kinder durchaus bewusst“. Sie bleibe aber auf Druck kommunaler Spitzenverbände untätig, die bei der Einrichtung fester Standards zur Prävention höhere Kosten befürchteten. Während es für allgemeine Jugendhilfeeinrichtungen klare gesetzliche Vorgaben zum Schutz vor Missbrauch gebe – wie beispielsweise eine Meldepflicht von Verdachtsfällen gegenüber dem Jugendamt oder die Ausbildung speziell geschulten Personals – seien Behinderteneinrichtungen dazu nicht verpflichtet, so der Verband. Dies müsse die Bundesregierung ändern.

(kna 14.02.2012 ord)








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