Kinderrechtsorganisationen und Politiker haben ein entschiedeneres Vorgehen gegen
den Missbrauch von Minderjährigen als Soldaten verlangt. Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef
verlangte am Freitag in Köln von der Völkergemeinschaft schärfere Sanktionen gegen
Verantwortliche. Oppositionspolitiker kritisierten in Berlin aber auch die Praxis
in Deutschland. Am Sonntag erinnert der „Red Hand Day“ zum zehnten Mal an das Schicksal
der Kindersoldaten. An diesem Tag trat 2002 eine Erweiterung der UNO-Kinderrechtskonvention
in Kraft, die den Einsatz von Unter-18-Jährigen in Konfliktregionen verbietet. Bislang
sind ihr 143 Staaten beigetreten. Laut Unicef gibt es weltweit 250.000 Kindersoldaten.
Das Hilfswerk forderte Waffenembargos, Kontosperren oder Reiseverbote für die Verantwortlichen.
Dies könne die Situation in Krisengebieten deutlich verbessern. Der UNO-Sicherheitsrat
veröffentlicht jährlich eine Liste mit Ländern, in denen Kinder und Jugendliche als
Soldaten zum Einsatz kommen. Im vergangenen Bericht dokumentiert die UNO dies für
Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, den Irak, Burma, Nepal, Somalia, den
Sudan, Südsudan, Tschad und die Zentralafrikanische Republik. Hinzu kommen Konfliktparteien
in Kolumbien, auf den Philippinen, in Sri Lanka, Uganda und im Jemen.