Junge Christen haben Angst vor Entführungen durch die Milizen. Das berichtet das katholische
Hilfswerk „Kirche in Not“ unter Berufung auf den Weihbischof von Khartum, Daniel Adwok.
Milizgruppen würden Angehörige von Minderheiten verschleppen und zum bewaffneten Kampf
zwingen, so „Kirche in Not“. Seit November sei die Zahl der Entführungen von jungen
Männern sprunghaft angestiegen. Viele seien nachts in ihren Häusern überrascht worden.
Besonders gefährdet seien Südsudanesen, die im Norden lebten, hieß es in der Mitteilung.
Sie würden unter Umständen gezwungen, gegen die südsudanesische Regierung und ihre
eigenen Landesleute zu kämpfen. Viele junge Männer verließen deshalb laut Adwok nicht
einmal mehr zum Sonntagsgottesdienst ihre Häuser. Alle Gläubigen seien enorm eingeschüchtert.
Hintergrund Der
vorwiegend von Christen bewohnte Südsudan hatte sich im Juli 2011 durch einen Volksentscheid
vom überwiegend von Muslimen bewohnten Norden abgespalten. Seitdem gibt es in einigen
erdölreichen Grenzregionen Kämpfe zwischen nord- und südsudanesischen Truppen.