Benedikt XVI.: „Lindert die Not in der Sahelzone!“
Papst Benedikt XVI.
ruft die Internationale Gemeinschaft dazu auf, Armut und Not in der Sahel-Zone zu
lindern. Vor Vertretern der „Stiftung Johannes Paul II. für den Sahel“ erneuerte Benedikt
XVI. an diesem Freitag seinen dringlichen Appell zu mehr Solidarität für die Völker
Afrikas, von denen viele angesichts der jüngsten „Jahrhundertdürre“ immer noch um
ihr Überleben kämpfen:
„Unglücklicherweise war die Sahelzone in den vergangenen
Monaten erneut stark durch eine massive Schmälerung der Lebensmittel und durch eine
Hungersnot gefährdet, die durch den Mangel an Regen und die konstante Wüstenbildung
verursacht wurden. Ich mahne die internationale Gemeinschaft dazu, sich ernsthaft
mit der extremen Armut der Bevölkerung dort auseinanderzusetzen, deren Lebensbedingungen
sich verschlechtern. Ich möchte auch die Anstrengungen der kirchlichen Organisationen
dazu ermutigen, die in diesem Bereich tätig sind.“
Weiter würdigte der
Papst den Einsatz der 1980 auf Initiative von Papst Johannes Paul II. gegründeten
Stiftung, die in Afrika in vielen Ländern mit muslimischer Mehrheit tätig ist. Über
die guten Beziehungen zu vielen Muslimen im Kontext der Hilfsarbeit sei er erfreut,
so der Papst. Das Prinzip der Barmherzigkeit gehe über die Grenzen der Religionen,
Völker und Kulturen hinaus, erinnerte der Papst, der noch einmal seine Afrikareise
Revue passieren ließ:
„In engführender und oft demütigender Weise hat man
Afrika als Kontinent der Konflikte und der unendlichen und unlösbaren Probleme beschrieben.
Im Gegenteil: Afrika empfängt heute die ,Frohe Botschaft‘ und ist für die Kirche der
Kontinent der Hoffnung. Für uns und für euch ist Afrika der Kontinent der Zukunft.
Ich erinnere an das postsynodale Schreiben, das ich auf meiner letzten Reise nach
Benin überbrachte: ,Afrika, du Frohe Botschaft für die Kirche, werde es für die ganze
Welt!‘ Die Stiftung ,Johannes Paul II. für den Sahel‘ ist dafür ein großes Zeugnis.“
Weiter
rief der Papst die Stiftung, die in diesen Tagen in Rom zu ihrem Jahrestreffen zusammenkommt,
zu fortwährender Erneuerung auf: Hier sei vor allem die geistliche und professionelle
Ausbildung von Personal wesentlich, so der Papst. Neben dem Präsidenten des päpstlichen
„Caritas“-Ministeriums Kardinal Robert Sarah dankte Benedikt XVI. auch der deutschen
und italienischen Bischofskonferenz, die die Stiftung beide unterstützen. Die deutsche
Bischofskonferenz ist in der Stiftung durch den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick
vertreten.
Hilfe für den Sahel seit fast 30 Jahren Durch Förderung
der ländlichen Entwicklung, durch Aufforstung sowie Maßnahmen zur Sanierung des Bodens
und zur Wasserhaltung bekämpft die Sahelstiftung seit 28 Jahren insbesondere im Bereich
von Bildung und Ausbildung die Desertifikation und die Not der ärmsten Bevölkerungsschichten.
Die Projekte werden unabhängig von der Religionszugehörigkeit der Bevölkerung gefördert.
Seit 1984 konnten mehr als 40 Millionen Euro für über 3.500 Projekte bewilligt werden.
Die Projekte der Sahelstiftung werden zu einem großen Teil aus Erträgen der Spenden
deutscher Katholiken anlässlich eines Aufrufs von Papst Johannes Paul II. finanziert.
Dieser hatte 1980 in einem eindringlichen Appell um Hilfe für die nach einer Dürrekatastrophe
Not leidende Bevölkerung im Sahel gebeten. Damals wurden 30 Millionen DM gespendet.