Die geplante Reise von Papst Benedikt XVI. nach Kuba sorgt für ein geteiltes Echo
unter den Exilkubanern und Regimekritikern. Während insbesondere demokratische Bewegungen
in den USA vom Besuch des Kirchenoberhauptes mehr Öffnung zu Freiheit und Menschenrechte
erwarten, kritisieren andere die passive Haltung des Vatikan gegenüber dem kommunistischen
Regime. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur. Eine der größten Organisationen
von Exilkubanern, die in Miami ansässige Versammlung des Kubanischen Widerstandes
(ARC), äußerte in einem Schreiben an Benedikt XVI. die Befürchtung, dass die Papstvisite
von der kommunistischen Führung dazu missbraucht werden könnte, „das kubanische Volk
weiterhin zu unterdrücken und somit ihren Machtanspruch auf der Insel zu legitimieren“.
Die Verfasser machen zudem auf die prekäre Menschenrechtslage in dem Karibikstaat
aufmerksam. Sie fordern das Kirchenoberhaupt auf, sich mit Oppositionsvertretern zu
treffen. Die auf der Insel operierende Menschenrechtsgruppe „Damen in Weiß“ bittet
zudem Benedikt XVI. darum, sich bei seiner Begegnung mit Staats- und Parteichef Raul
Castro für ein Ende der Gewalt der Regierung gegen Oppositionelle einzusetzen. Benedikt
XVI. wird vom 26. bis 28. März auf Kuba erwartet. Die Erzdiözese Miami organisiert
eine Pilgerreise für exilkubanische Katholiken auf die Insel. Bereits beim ersten
Papstbesuch vor 14 Jahren – damals von Johannes Paul II. – blieben die Meinungen der
Exilkubaner weit auseinander.