Der Basler Bischof Felix Gmür kritisiert die wachsende Ausländerfeindlichkeit in der
Schweiz. Es gehe „nur noch um Parolen, nicht mehr um Problemlösung“. Im Interview
mit der Zeitung „Der Sonntag“ wandte sich Gmür generell gegen den derzeitigen Umgang
mit Asylsuchenden: Wer in die Schweiz komme, gelte im besten Fall als Wirtschaftsflüchtling
und „meistens noch als Krimineller“. Zwar gebe es durchaus „sehr kleine Minderheit“
von kriminellen Asylsuchenden, und die müssten dem Gesetz entsprechend „anständig,
aber konsequent“ behandelt werden. Die Grundannahme müsse bei Asylsuchenden aber in
jedem Fall lauten: „Bis ein Asylentscheid vorliegt, sollten wir von einem echten Flüchtling
ausgehen. Und nicht von einem Verbrecher.“ „Bis zu einem gewissen Mass“ sei die Ausländerfeindlichkeit
in der Schweiz salonfähig geworden, mahnt Gmür: „Lesen Sie einmal in Blogs oder Onlinekommentaren
auf Newsportalen. Da bekommen Sie den Eindruck, dass weite Teile der Bevölkerung glauben:
Da drängen lauter Verbrecher aus Afrika in die Schweiz!“