Stimmen aus der Vergangenheit: Bismarck und Leo XIII.
Wie mag wohl die Stimme
Jesu vor über 2.000 Jahren geklungen haben? Das werden wir wohl nie erfahren. Von
historischen Persönlichkeiten wird viel geschrieben, von den meisten gibt es auch
Bilder, aber nur bei den modernen historischen Größen gibt es auch Tonaufnahmen. Die
ersten Aufzeichnungen stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Seit wenigen Tagen wissen
wir auch, wie die Stimme von Otto von Bismarck geklungen hat. Die einzige bekannte
Tonaufnahme des ehemaligen Reichskanzlers ist nämlich in den USA aufgetaucht. Das
stark verrauschte Dokument, aufgenommen vor 123 Jahren in Friedrichsruh bei Hamburg,
lag im Edison-Archiv in New Jersey bei New York. Ehrlich gesagt, man hört und vor
allem versteht fast gar nichts, denn die Aufnahme ist sehr verrauscht. Das Rauschen
der Walze ist stärker als die Stimme des Kanzlers.
In den Archiven von Radio
Vatikan hingegen finden sich Aufnahmen aus fast denselben Jahren wie jene von Bismarck.
Am 20. April 1884 wurde die Stimme des damaligen Papstes aufgezeichnet. Leo XIII.
liest Ausschnitte aus der Enzyklika „Humanum genus“, in der er die Freimaurer kritisiert.
Die
„Sprechmaschine“ wurde 1877 vom amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison patentiert.
Dieser Phonograph machte weltweit Schlagzeilen, denn damit wurde es erstmals möglich,
akustische Aufnahmen herzustellen und diese später wiederzugeben. Mithilfe seines
Phonographen wollt er „bedeutende Stimmen der Welt“ akustisch dokumentieren.