Kang Kek Eav alias „Duch“, Leiter des ehemaligen Foltergefängnisses S-21 in Kambodscha,
muss für seine Verbrechen während des Pol-Pot-Regimes lebenslang in Haft. Die Berufungskammer
des Rote-Khmer-Tribunals in Phnom Penh kassierte mit dieser Entscheidung am Freitag
ein früheres Urteil von 35 Jahren Freiheitsstrafe. Zugleich wies das Gericht ein Berufungsbegehren
Duchs zurück. Die Strafkammer im ersten, 2010 abgeschlossenen Verfahren habe nicht
ausreichend die Schwere der Verbrechen von Duch berücksichtigt, hieß es in der mündlichen
Urteilsbegründung. Richter Kong Srim nannte das von Duch geleitete Gefängnis eine
„Todesfabrik“, in der mindestens 12.272 Menschen, darunter Frauen und Kinder, gefoltert
und umgebracht worden seien. Duch habe während der drei Jahre als Leiter von S-21
ungeheure Verbrechen gegen die Menschheit und das kambodschanische Volk begangen.
Das Leid der Kambodschaner dauere bis heute an. Duch nahm den Urteilsspruch regungslos
zur Kenntnis.